Alle Jahre wieder - Frauentag am 08. März
Frauenfest im schönen Ambiente - es ist viel erreicht worden
Fotos: Gudrun Schmidl
09.03.2017 / BAD HERSFELD -
Mit einem bunten Mix aus Kunst und Kultur, Kreativität und Power gestaltet das Frauennetzwerk Hersfeld-Rotenburg die diesjährigen Frauenkulturwochen. Höhepunkt ist wie immer das Frauenfest, das am Mittwoch zum zweiten Mal in der Residenz Ambiente gefeiert wurde. Tag genau am Internationalen Frauentag, an dem weltweit zahlreiche Organisationen die volle soziale, wirtschaftliche, kulturelle und politische Gleichstellung von Frauen fordern. Anke Zilch als Mitglied des Kreisausschusses begrüßte in Vertretung von der Ersten Kreisbeigeordneten Elke Künholz die zahlreich erschienenen Frauen und ließ die Entwicklung des Frauentages Revue passieren.
Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Ute Boersch bekräftigt: „Den Frauentag brauchen wir auf jeden Fall noch“ und beantwortet damit die an sie gestellte Frage. Sie stellt gleichzeitig fest: „Es ist viel erreicht worden. Hart erkämpft von Frauen“. Es ist positiv, dass die Frauen in Deutschland ihren Lebensweg in Freiheit entscheiden und ihr Potential durchaus nutzen können. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie scheitert dennoch oft an nicht familiengerechten Arbeitszeiten, fehlenden Krippen- und Kitaplätzen oder an der fehlenden Unterstützung in der Partnerschaft. Frauen in gut bezahlten Jobs muss man weiterhin wie die Stecknadel im Heu suchen. Außerdem werden Frauen in gleichwertigen Jobs noch immer schlechter bezahlt als Männer. Viele Frauen arbeiten in Teilzeit, was sich nachteilig auf die spätere Rente auswirkt.
Barbara Dibowski forderte alle tanzwilligen Frauen im Saal zum gemeinsamen Tanz „Spreng die Ketten“ auf, der bei der diesjährigen, weltweiten „One-Billion-Rising“-Aktion auf dem Rathausplatz in Bad Hersfeld aufgeführt wurde, um auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen. Weitere an der Aktion beteiligte „Vortänzerinnen“ waren ebenfalls dabei.
Susan Jauernig erfreute mit ihrem Sologesang und Pantomime. Emily und Rudko waren die jüngsten Künstler, die jemals bei einem Frauenfest in Bad Hersfeld aufgetreten sind. Sie bekamen viel Applaus für ihre Liedbeiträge, die sie auf der Violine und dem E-Piano vortrugen. Die Gruppe „Angklung“ unter der Leitung von Susan Bernstein begeisterte mit Bambus-Instrumenten, die ganz einfach nach Zahlen zu spielen sind und mit vielen Mitspielern ein großartiges Klangerlebnis erzeugen. Ein wunderbares Hörerlebnis mit Zupfinstrumenten bot der Gitarrentreff Niederaula, der von Lydia Wagner geleitet wird. Eine Bereicherung des Programms war auf jeden Fall die Theatergruppe der Konrad-Duden-Schule in Begleitung ihrer Lehrerin Andrea Exner, die mit Loriot-Sketchen zum Motto „Mann trifft Frau“ amüsierte. Tanzgruppen traten an diesem Abend nicht auf. Aus gutem Grund. Am Mittwoch, 15. März 2017, lädt das Frauennetzwerk zu einem Tanzspaß in das Buchcafé in Bad Hersfeld, Am Brink 11, ein. Ab 18.00 Uhr zeigen fünf Tanzgruppen ihr Können und laden zum Mitmachen ein.
Angesichts aller großen Zukunftsfragen in einer scheinbar aus den Fugen geratenen Welt mit vielen unfreien und unterentwickelten Gesellschaften, wo Männer die Frauen aus meist religiösen Gründen unterdrücken, wird der Internationale Frauentag, national betrachtet, ein Nebenschauplatz. Doch auch auf Nebenschauplätzen lohnt es sich zu kämpfen – solange wie nötig. Das weitere Programm der Frauenkulturwochen ist unter www.hef-rof.de/landratsamt/frauen gleichstellung/frauenkulturwochen
abzurufen. (Gudrun Schmidl) +++