Besuch im Werk Werra

Umweltministerin Priska Hinz: "K+S muss weiter in sauberere Umwelt investieren"

Die hess. Umweltministerin Priska Hinz mit Vorstandsvorsitzenden Norbert Steiner
Fotos: Klaus Dehnhard

09.03.2017 / REGION - „Es ist wichtig, dass sich die zuständige Ministerin auch vor Ort über die Entwicklungen zur Reduzierung der Salzabwässer informiert. Die Landesregierung wird die Fortschritte des Unternehmens weiter überprüfen“, sagte Umweltministerin Priska Hinz bei einem Besuch des Werkes Werra der K+S AG in Heringen. Dort konnte sie sich ein eigenes Bild über die bisherige Umsetzung des detaillierten Maßnahmenprogramms Salz 2015-2021 machen.



Über die weiteren Planungen ließ sie sich von der Unternehmensspitze informieren. So spielen bei der Einhaltung der Umweltstandards die Haldenabdeckung und der Versuch der Einstapelung unter Tage in den nächsten Jahren eine große Rolle. „Wir werden als Umweltministerium genau und regelmäßig prüfen, ob K+S im Zeitplan bleibt. Für uns steht fest, dass es keine weitere Versenkerlaubnis geben wird. Daher ist die Umsetzung weiterer Maßnahmen des Gewässerschutzes so wichtig.“

„Durch die beschlossenen Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen soll eine kontinuierliche Verbesserung der Gewässerqualität in Werra und Weser erreicht werden. Zentrale Elemente hierfür sind eine stärkere Wertstoffgewinnung durch den Bau einer Kainit-Kristallisations-Flotations(KKF)-Anlage, die Verbringung von Produktionsabwässern unter Tage sowie die Abdeckung und Begrünung der Kali-Rückstandshalden“, betonte die Ministerin. „Die Fortsetzung der Kaliproduktion und die Sicherung der damit verbundenen Arbeitsplätze sind für die osthessische Region von großer Bedeutung. Umso wichtiger ist es, hier einen nachhaltigen Ausgleich von Ökonomie und Ökologie zu erreichen“, sagte Hinz.

Seit ihrem Amtsantritt als hessische Umweltministerin Anfang 2014 hatte sich Hinz für eine tragfähige Lösung in der Kaliregion eingesetzt, die sowohl gewässerökologische als auch wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. Hinz betonte: „Der Vier-Phasen-Plan war ein Meilenstein für die Region und für die Umwelt. Er war die Voraussetzung für das Maßnahmenprogramm Salz, das erstmals eine tatsächliche Verbesserung der Gewässerökologie möglich macht. Nun ist das Unternehmen K+S am Zug.“

Bei der Besichtigung des Standorts Wintershall hob Ministerin Hinz hervor: „Das Unternehmen muss sich seiner Verantwortung bewusst sein, gemeinsam mit dem Land Hessen sowie mit der FGG Weser an der Umsetzung der Maßnahmen zu arbeiten.“ So ist die Inbetriebnahme der KKF-Anlage für Ende 2017 geplant. Für 2018 wird mit einer Reduzierung der Salzabwässer durch die KKF-Anlage um 1,2 Millionen Kubikmeter im Jahr und ab 2019 um 1,5 Mio. Kubikmeter im Jahr gerechnet. „Ich begrüße es ausdrücklich, dass das Unternehmen K+S hier so kräftig investiert hat. Dies ist eine gute Nachricht für die Umwelt“, so Ministerin Hinz.

Ministerin Hinz informierte sich vor Ort ebenfalls über die Steuerung der Einleitungen von Produktions- und Haldenabwässern in die Werra und die Möglichkeiten des Unternehmens, Abwässer zwischenzuspeichern. „Zur Verhinderung möglicher Produktionseinschränkung ist eine optimierte Salzlaststeuerung und ein ausreichendes Speicherpotential von großer Bedeutung“, so Hinz.

K+S Vorstandvorsitzender Norbert Steiner betonte: „Wir setzen modernste Explorations- und Gewinnungsverfahren ein und entwickeln unsere Verfahrenstechnik kontinuierlich weiter. Die von uns hergestellten mineralischen Düngemittel und Salze werden weltweit gebraucht und nachgefragt. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Ernährung der stetig steigenden Weltbevölkerung und bieten Landwirtschaft, Industrie und privaten Verbrauchern ein umfassendes Leistungsangebot, das in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens Grundlagen für Wachstum schafft.“ Steiner wies außerdem auf die Fortschritte und enormen Anstrengungen von K+S bei der weiteren Vermeidung von salzhaltigen Abwässern hin. So wird derzeit am Standort Hattorf mit der KKF eine neue Anlage für rund 180 Millionen Euro erstellt, mit deren Hilfe die Salzabwassermenge des Werkes Werra ab 2018 um weitere 20 Prozent reduziert wird.

Er hob hervor, dass für K+S wirtschaftlich orientiertes Handeln, die Schonung der natürlichen Lebensgrundlagen und soziale Verantwortung zusammengehören. „Wir werden auch weiterhin intensiv daran arbeiten, die unvermeidbaren Eingriffe in die Umwelt so gering wie möglich zu halten. K+S setzt sich dafür ein, dass der Kalibergbau und mit ihm die Region für die nächsten Jahrzehnte eine gute Zukunft haben. Dafür brauchen wir aber auch den gesellschaftlichen Konsens in der Region und darüber hinaus,“ so Steiner abschließend.+++

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