Giftige Glocke

Der Märzenbecher - eine geschützte Pflanze


Foto: Michael Krämer, Landratsamt Rhön-Grabfeld

09.03.2017 / BAD NEUSTADT - Auch im Landkreis Rhön-Grabfeld blüht jetzt wieder der giftige Märzenbecher. Der Märzenbecher trägt eine weiße, glockenförmige, duftende Blüte. Diese hängt nickend am Stängel und hat am Grund der Blütenblätter einen kleinen Knoten. Daher nennt man die Pflanze auch Frühlings-Knotenblume. Die sechs Kelchblätter haben charakteristische grüne und gelbe Zipfel.



Der Märzenbecher ist dem Schneeglöckchen sehr ähnlich. Die Blätter des Märzenbechers sind jedoch grün-glänzend, während das Schneeglöckchen blau-grüne besitzt. Die Blüten des Märzenbechers sind größer und die Blütenblätter gleichlang (Schneeglöckchen: innere Blütenblätter sind kürzer). Mit einer Wuchshöhe von 20 cm sind Märzenbecher auch ein wenig größer als Schneeglöckchen.

Leucojum vernum, so sein wissenschaftlicher Name, setzt sich aus den griechischen Wörtern „leukos“ für weiß und „ion“ für Veilchen zusammen, wohl daher, weil die Blüten veilchenartig riechen. Das lateinische Wort „vernum“ steht für Frühling. Durch seine frühe Blüte ist der Märzenbecher wertvolle Nahrungsquelle für Insekten. Für den Menschen ist die Pflanze giftig.

Die Märzenbecher als wild lebende Pflanzen dürfen weder gepflückt noch ausgegraben werden, auch nicht in kleinen Mengen. Der Märzenbecher hat den Status 3 der Roten Liste des Freistaates Bayern, was gefährdete Pflanzenart bedeutet. Um zur Erhaltung der natürlichen Wuchsorte dieser Pflanze beizutragen, ist es ratsam, im Gartenfachhandel angebotenen Zwiebeln oder Pflanzen, die legal nachgezüchtet wurden, einzupflanzen. +++



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