Teenager wird zum Held

Wie Jannik Maul (13) einen Wohnhausbrand verhinderte

Jannik ist der Held von Gersfeld
Fotos: Julius Böhm

09.03.2017 / GERSFELD - Drei Mülltonnen stehen in Flammen, das Feuer droht, auf ein Wohnhaus überzugreifen. Jannik Maul fackelt nicht lange, schnappt sich einen Feuerlöscher und verhindert die mögliche Katastrophe. Nichts Besonderes? Doch! Denn der Nachwuchsfeuerwehrmann war erst 13 Jahre alt, als er zum Helden von Gersfeld wurde.



Alles spielte sich in Maiersbach, einem Ortsteil von Gersfeld, ab. Es war wohl die Asche aus einem Kaminofen, die für das Feuer in den Mülltonnen gesorgt hat. Einen Tag lang hatte der Hausbesitzer die Asche in einem Blecheimer abkühlen lassen, ehe er sie in die Biotonne warf. Zu kurz, wie Sven Romeis, stellvertretender Stadtbrandinspektor von Gersfeld weiß: "Die Asche war wohl noch nicht ganz abgekühlt und hat sich durch das Plastik der Mülltonnen gefressen. Asche sollte bis zu sieben Tage abkühlen."

Für den Hausbesitzer kommt diese Info zu spät, die Mülltonnen standen schnell komplett in Flammen. Nachbarn riefen um Hilfe, Jannik reagierte geistesgegenwärtig: "Es war unheimlich heiß, denn die Flammen sind bis zur Decke geschossen. Angst hatte ich keine. Zum Glück hat der Inhalt des Feuerlöschers geradeso gereicht", sagt der inzwischen 14-Jährige zu OSTHESSEN|NEWS. Nicht die Erwachsenen, sondern der Teenager hat mit seinem beherzten und mutigen Eingreifen einen Wohnhausbrand, eine Katastrophe verhindert.

Auszeichnung für die Heldentat

Seit vier Jahren ist Jannik Maul in der Jugendfeuerwehr in Gersfeld aktiv und weiß genau, wie man mit Feuerlöscher und Co. umgeht - im Gegensatz zu vielen Erwachsenen ... Sven Romeis ist stolz auf seine Nachwuchskraft: "Wer Jannik kennt, weiß, dass er einfach anpackt. Er war schneller als die Erwachsenen und hat mutig gehandelt. Bis die Feuerwehr vor Ort gewesen wäre, hätte es ein paar Minuten gedauert. Das waren die Minuten, die Schlimmeres verhindert haben." Bei der Jahreshauptversammlung Ende März wird Jannik Maul für seinen beherzten Einsatz ausgezeichnet. Und zwar völlig zurecht. (Toni Spangenberg/Julius Böhm) +++

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