Magischer Dreiklang

Hinreißendes Konzert der Caravan Big Band und Artodance


Fotos: kel

07.03.2017 / SCHLÜCHTERN - „Ich will Gesang, will Spiel und Tanz und dass man sich wie toll vergnügt“, heißt es in einem Chanson von Jacques Brel. Und eben dieses magische künstlerische Dreieck haben Caravan Bigband, Solisten und Tänzerinnen in der Schlüchterner Stadthalle gebildet und das Konzertmotto „Feeling Good“ jugendfrisch und swingend gestaltet. Was passte da besser als Intro, als die melodischen Klangfarben von „In the Mood“ im Swing-Tempo von Julius Rüttger (Trompete), Mathias Kühnel und Andreas Leibold (Saxofon) einfangen zu lassen?



So war schnell Raum geschaffen für zelebrierte Leichtigkeit, dem unbestrittenen Metier des Erzählballetts „Artodance“. Die neun Tänzerinnen setzten dank der vorzüglichen Choreographie von Monica Opsahl die Töne in lebende Bilder um – mal spielerisch gleitend, mal lyrisch klassisch oder in energiegeladener Charleston-Manier. Ein weiteres Glanzlicht setzte Sänger David Quilitz mit einer umwerfenden Interpretation des Beatles-Songs „Can't buy me love“, getragen von twistenden Artodancerinnen wie in den wilden Sechzigern. Theresa Engel bewies bei „Can't take my eyes of you“ und dem „Big Spender“ einmal mehr, was für eine brillante Jazzsängerin sie ist.

„You make me feel so young“, fand Sänger Csaba Beke im Duett mit Verena Dietz mit seiner reifen Frank-Sinatra-Ausstrahlung und schaffte es bei „More“ ähnlich verspielt und elegant zu klingen wie Frankie Boy vor gut 50 Jahren im Zusammenspiel mit Count Basie. Die Big Band rundete mit sattem und dynamischem Sound und überzeugenden Solisten wie beispielsweise Maurizio Bueti (Tromete) bei „Do nothing till“ oder Mathias Kühnel (Tenorsaxofon) und Annalena Schwade (Piano) bei Camillos „One more once“ das einmalige Event ab. Einen gelungen Einstand als Sänger feierte Posaunist Max Steffan bei „A Wink and a Smile“.

Gewöhnungsbedürftig waren dagegen die satirischen Überzeichnungen von Moderator John Rogers. „We'll build the Berlin Wall again“ oder „The Band that's me“ in Donald-Trump-Manier waren zu viel des Guten. Dann doch lieber einen „Candyman“ karikatieren. Den Aguilera-Song gab es als Zugabe im gesanglichen Zusammenspiel von Theresa Engel, Verena Dietz, Csaba Beke und David Quilitz. (kel) +++

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