Inklusionsprojekt mit Winfriedschule

Wie Paralympics-Sieger Holger Nikelis Schüler sensibilisieren möchte

Das Inklusionsprojekt zwischen der Winfriedschule und Fulda Future war ein voller Erfolg
Fotos: Tobias Herrling

21.02.2017 / FULDA - Wie fühlt es sich an, im Rollstuhl zu sitzen? Oder darin Sport zu treiben? Das und mehr beantwortete am Montag Holger Nikelis. Er führte mit der Winfriedschule ein inklusives Projekt durch.



Wo normalerweise die Fuldaer Tischtennis-Profis Wang Xi, Ruwen Filus und Jonathan Groth um Punkte kämpfen, stand am Montag eine besondere Sporteinheit auf dem Programm. In der Fuldaer Hubtex-Arena führte Holger Nikelis, Geschäftsführer von „sport grenzenlos“ und mehrfacher Weltmeister im Rollstuhl-Tischtennis, gemeinsam mit den Sport-Leistungskursen der Winfriedschule und der Marienschule eine praktische Einheit durch.

Die praktische Einheit war Teil einer Kooperation des Projektbüros „FULDA FUTURE“ und der Winfriedschule, die als Referenten Nikelis gewinnen konnten. Am 9. Februar fand bereits eine theoretische Einheit in der Schule statt. „Unser Ansinnen ist es, die Schüler und Schülerinnen zu sensibilisieren“, sagte Nikelis über die Zielsetzung dieses Projektes und betonte zugleich: „Wir wollen das aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger machen, sondern auf eine authentische Art und Weise.“

Heißt: den Schülerinnen und Schülern soll vermittelt werden, welche Probleme und Schwierigkeiten auf Menschen mit körperlicher Einschränkung warten. „Zum Beispiel mussten die Schüler heute den Weg, den sie zu Fuß in die Halle gegangen sind auch mit dem Rollstuhl bewältigen“, skizziert Nikelis einen Teil der Einheit auf. Der zweifache Paralympics-Sieger hofft, dass die angehenden Abiturienten etwas für das Leben mitnehmen.

Nachdem Holger Nikelis vor zwei Wochen schon über die Themen „Leben als Leistungssportler“ und „Leben mit Behinderung/Behindertensport geben“ referiert hatte, wurden die 15 Schülerinnen und Schüler am Montag zum Tischtennis und Rollstuhl-Tischtennis herangeführt. „Diese Selbsterfahrung ist wichtig, dass sich die jungen Leute in die Lage von Menschen mit Einschränkungen versetzen können“, betonte Nikelis.

Vom Erfolg dieses Projektes ist auch Geraldine Groll vom Projektbüro „FULDA FUTURE“ überzeugt. „Bei den Schülern kam das sehr gut an. Sie waren von Holgers Vortrag sehr beeindruckt“, so Groll, die die Kooperation mit auf die Beine stellte. Ihre Organisation führe auch Projekte im Bereich der Religion, Ethik oder Kunst durch – immer mit dem Hintergrund, das Thema Inklusion in die Gesellschaft zu tragen.

Unterstützt wurde das Projekt auch vom hiesigen Tischtennis-Bundesligisten TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell, seine „heiligen Hallen“ (Claus-Dieter Schad) zur Verfügung stellte. „Wir unterstützen solche Projekte aus voller Überzeugung, weil es wichtig ist solche Angebote, die sich mit Inklusion beschäftigen, zu schaffen“, sagte TTC-Vizepräsident Claus-Dieter Schad und ergänzte: „Wir wollen der Region auch etwas zurückgeben.“

Für Holger Nikelis und sein Projekt „sport grenzenlos“ wird es wohl nicht die letzte Veranstaltung dieser Art gewesen sein. „Wir sind immer auf der Suche nach weiteren Partnern und Unterstützern“, hofft Nikelis auf weitere Beteiligung, um auf das Thema Inklusion aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren. (Tobias Herrling) +++

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