Führungskräfte unter sich
Kreisfeuerwehren: Weniger Männer, mehr Frauen - Mitgliederschwund kein Thema
Fotos (14): Gerhard Manns
18.02.2017 / BAD HERSFELD -
Immer zu Beginn des Jahres versammeln sich die Feuerwehrführungskräfte des Landkreises Hersfeld-Rotenburg, damit Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar die Wehrführer, Gemeindebrandinspektoren und Stadtbrandinspektoren über neue Erlasse, Verordnungen und was es sonst noch Neues aus dem Brandschutz in Hessen gibt, informieren kann. Diesmal fand die Versammlung im Audimax der Obersbergschulen in Bad Hersfeld statt. Landrat Dr. Michael Koch konnte zu Beginn der Versammlung neben den Führungskräften der Feuerwehren auch den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Thomas Specht, Vertreter der DRK Kreisverbände Hersfeld und Rotenburg, des Technischen Hilfswerkes, des DLRG, der Polizei, viele Bürgermeister oder deren Vertreter sowie den Vorsitzenden des Kreistages Horst Hannich begrüßen.
Gleich zum Anfang seiner Rede stellte Landrat Koch fest, dass ihm die ehrenamtlichen Strukturen bei der Feuerwehr sehr am Herzen liegen und wichtig seien, besonders wenn unsere Mitmenschen schnelle Hilfe brauchen. Koch wies auch auf die Flüchtlingswelle 2016 hin, die ohne das „Frau/Manpower“ der Feuerwehren im Landkreis so nicht hätte bewältigt werden können. Wörtlich sagte Landrat Dr. Koch: „Das vergesse ich ihnen nicht, wie ihre Kameradinnen und Kameraden und auch die der anderen Hilfsorganisationen sich dabei eingesetzt haben, deswegen nochmals Herzlichen Dank dafür!"
Glücklicherweise gibt es im Landkreis keinen größeren Rückgang bei den Mitgliedern der Wehren wie in manchen Kreisen des Landes. Die Zahlen sind vergleichsweise stabil. Hatten die Wehren 2015 noch 3375, so ging die Zahl 2016 nur um 34, auf insgesamt 3341 Mitglieder zurück. Leider nehme die Zahl von aktiven Männern leicht ab, von 3074 im Jahr 2015 auf nunmehr 3013 im Jahr 2016, das ist ein Minus von 61. Erfreulich sei der Anstieg bei den Frauen von 301 im Jahr 2015 auf 328 im Jahr 2016, das ist ein Plus von 27 und entspricht einem jährlichen Wachstum von 10 Prozent.
„Abteilung Zukunft“ sind Kindergruppen und Jugendfeuerwehr
In ihrer Rede ging Tanja Dittmar besonders auf Kameradinnen und Kameraden ein, die sich um die „Abteilung Zukunft“, die Kindergruppen und Jugendfeuerwehr kümmern und engagieren. „Das ist unsere Zukunft, das ist unsere Feuerwehr von Morgen“, rief sie den aufmerksam lauschenden Führungskräften zu. 49 Kreisausbilder sorgen zurzeit dafür, dass die Aus-und Weiterbildung im Kreis Hersfeld-Rotenburg nicht zu kurz kommt. Insgesamt 337 Lehrgangsteilnehmer wurden in 15 Lehrgängen in den verschiedensten Kategorien ausgebildet. Dazu kamen noch zwei Truppmann Prüfungen, 16 Atemschutzübungen, vier Endanwenderschulungen für Digitalfunk, sowie vier Erste Hilfe Lehrgänge. An der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel wurden 317 Lehrgänge besucht. Das neue Kreisausbilder-Team Technische Hilfeleistung Verkehrsunfall (TH-VU) bildet sich zurzeit und in der zweiten Jahreshälfte soll ein Pilotlehrgang starten. Dazu werden noch weitere Kreisausbilder gesucht.
Dittmar wies auf die neue Belastungsübung in der Atemschutzübungsstrecke hin, was zu einzelnen Ausfällen geführt habe, was aber an der mangelhaften Fitness lag. Dittmar riet allen Führungskräften ihre Leute zu motivieren und sich zum Atemschutzgeräteträger ausbilden zu lassen, man brauche gerade Tagsüber jede helfende Hand. „Vernetzt euch untereinander, damit eure Atemschutzgeräteträger bei Bedarf tagsüber auch mit der Feuerwehr am Arbeitsstandort ausrücken können“, so die dringende Bitte der Kreisbrandinspektorin. „Am 21. Mai 2017 findet der Kreisentscheid in Schenklengsfeld statt und es wäre schön wenn wenigstens eine Mannschaft aus jeder Kommune daran teilnehmen würde“, KBI Dittmar.
Öffentliche Sicherheits-und Bedrohungslage
Zum Abschluss der Versammlung referierte der Chef der Polizeidirektion KOR Rainer Neusüß über die allgemeine öffentliche Sicherheits-und Bedrohungslage nach dem Terroranschlag in Berlin und die Folgen. Auch die Zusammenarbeit zwischen den Sicherheitskräften der Polizei, den Rettungsleitstellen und den Hilfsorganisationen bei solchen Ereignissen, besonders bei Schusswaffengebrauch und Sprengmittel, war ein Thema des Referats. Rainer Neusüß machte den Feuerwehren das Angebot, dass kompetente Polizeibeamte auch mal zu den einzelnen Feuerwehren kommen würden, um über dieses Thema zu informieren. (Gerhard Manns) +++