One Billion Rising
Eine weltweite Revolution gegen Gewalt an Frauen

Fotos: Gudrun Schmidl
15.02.2017 / BAD HERSFELD - Weltweit ist jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens von Gewalt betroffen. Jede dritte Frau, das sind eine Milliarde Frauen. Mit der Kampagne One Billion Rising (eine Milliarde erhebt sich) rief die New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler Frauen auf der ganzen Welt erstmals am 14. Februar 2013 auf, auf die Straße zu gehen und tanzend gegen Gewalt zu protestieren. Die Initiatorin sagt von sich: "Ich war eine militante Feministin, weil ich von meinem Vater vergewaltigt und geschlagen wurde."
Enslers Idee ist, dass Demonstranten nicht nur Plakate tragen, sondern gemeinsam tanzen. "Das Besondere am Tanzen ist, dass es gleichzeitig feierlich ist und gefährlich, freudig und irritierend. Das macht es zur perfekten weiblichen Protestform“, so Ensler in einem BRIGITTE-Interview. Dem Aufruf des Frauennetzwerkes zum Tanzen schlossen sich die Seniorentanzgruppe Bad Hersfeld, die Ortsjugendpflege Philippsthal/Friedewald, die Ev. Ortsjugendpflege Kuppenrhön, der Deutsch-Philippinische Freundschaftskreis Hessen, die Tanzgruppe Balady mit Barbara Dibowski und viele aktive Frauen unter anderem aus dem Interkulturellen Zentrum an. Mit Lebenslust, Stolz und Spaß – dem ernsten Thema trotzend – tanzten sie und waren damit Teil der weltweiten Bewegung, die es sich zur Aufgabe macht, ins öffentliche und ins individuelle Bewusstsein zu rufen, womit Frauen sich tagtäglich auseinandersetzen müssen.
ONE BILLION RISING zeigt, wie viele es sind, die ihrem Zorn Ausdruck geben, sich weigern, Gewalt gegen Mädchen und Frauen als unabänderliche Tatsache hinzunehmen. Die Hersfelder Frauen und einzelne Männer, von denen Hartmut Käberich und Maximilian Branz durch einen aufrüttelnden Wortbeitrag positiv auffielen, gehörten am 14. Februar 2017 zu der erhofften einen Milliarde, die für eine Welt eintreten, in der Frauen nicht länger degradiert und verletzt werden und damit für ihr Leben gezeichnet sind. Alle gemeinsam fordern sie ein Ende der Gewalt gegen Frauen! Trotzdem darf der Aufruf an die Frauen nicht ungehört bleiben: „Wer in seinem Leben etwas ändern will, muss sich zunächst selbst ändern." (pm/Gudrun Schmidl) +++