Fasching wie in Köln
Maskenfastnacht lockt hunderte Besucher in die Rhön
Fotos: Marion Eckert
13.02.2017 / OBERELSBACH -
Die vierte Rhöner Maskenfastnacht auf dem Oberelsbacher Marktplatz lockte hunderte von Zuschauern in die Rhön, die sich das ungewöhnliche Treiben nicht entgehen lassen wollten. Schon lange bevor der Maskenzug durch die Oberelsbacher Gassen führte, war die Stimmung auf dem Marktplatz prächtig. Sonja Rahm hatte dem Publikum tüchtig eingeheizt, es wurde geschunkelt und getanzt. „Lass sie nur nicht kalt werden“, ermunterte sie den Alleinunterhalter einen Faschingshit nach dem anderen zu spielen. „Hier ist es wie in Köln. Alle warten auf den Umzug“, rief Rahm kurz vor dem Höhepunkt des Spektakels.
Die Weisbacher Blaue Jüde machten den Anfang. Farbenprächtig sind die anzuschauen mit ihren weißen Hosen und blauen Hemden, den weißen feinen Masken und dem Hut, der mit Buchs und bunten Bändern geschmückt ist. Doch Vorsicht. Die Klatschen, die sie in Händen tragen, können auf Schultern und Beinen recht unangenehm wehtun. Das musste auch Bürgermeisterin Birgit Erb zu spüren bekommen. Unerkannt, unter einer Maske verborgen, nutzte mancher die Gelegenheit, der Bürgermeisterin einen Hieb zu versetzen oder sie einmal tüchtig zu schütteln. Sie nahm es mit Humor und freute sich über die Begeisterung der rauhen Gesellen. Zu den Weisbacher gehören auch individuelle Gestalten, wie das Schlappmaul, Aaron und Mose und die Heppelgeis.
Was wäre die Maskenfastnacht ohne eine Fastnachtspredigt von Fredi Breunig. Die große Weltpolitik mit Trump und Brexit, aber auch Neustädter und Oberelsbacher Themen beleuchtete er mit seinem ganz eigenen Humor. Zunächst mal Trump. Die große Überraschung für Politiker.
Ja und was ist in Oberelsbach so los? Die Dachrinne am Rathaus, war schon einmal Thema in der Fastnachtspredigt und nun wird das ganze Rathaus saniert. Da hat die Bürgermeisterin gut gefolgt. Mobilfunk in Oberelsbach, die Bürgermeisterwahl mit über 86 Prozent und natürlich die digitalen Wasseruhren. Der Fastnachtsprediger warnte eindringlich vor der Automatisierung im Haus. „Der Opa hat einen Herzschrittmacher und wenn er hustet geht die Garage auf.“
„So, das Programm sieht jetzt den Rathaussturm vor. Ihr werdet da jetzt rausgeschossen“, kündigte Fredi Breunig an. Das Wehren der Bürgermeisterin und ihrer Gemeinderäte war vergeblich. Die Ginolfser Kanonenschüsse und die Oberelsbacher Strohmänner machten den Weg mit Gewalt frei. Die Narren stürmten das Rathaus, die Bonbons, die die Politiker warfen, waren eine nette Zugabe. Mit Grußworten der Bürgermeisterin und der politischen Ehrengäste, gemeinsamen Tanz auf dem Marktplatz und viel guter Laune klang die Maskenfastnacht schließlich aus. +++