Erstmals MINI mit Hybrid-Antrieb
Premiere für die zweite Generation des Countryman bei KRAH + ENDERS
Fotos: Hendrik Urbin
13.02.2017 / FULDA -
Mit der zweiten Generation eines Mini Countryman strukturiert die englische Kultmarke ihr Modellangebot neu. Nicht nur mehr Platz verspricht der neue Allradler, sondern erstmals auch eine Version mit Hybrid-Antrieb – aufzuladen an der heimischen Steckdose. Innerhalb von sechs Jahren Marktpräsenz hat sich der Countryman zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Markenportfolios entwickelt. Als erster Mini mit vier Türen und einer Heckklappe innerhalb von rund 50 Jahren Markengeschichte hat er sich zu einer gefragten Variante entwickelt. Mehr als eine halbe Million Kunden wollten bisher die erhöhte Sitzposition in Verbindung mit dem Allradantrieb genießen.
Es ist nicht ganz einfach, die Identität des frischesten Mini-Produkts zu bestimmen. Ist es nun ein Gelände-Kombi oder ein Crossover, ist es gar ein SUV oder nur ein 4x4-Kompaktwagen? Schwer zu sagen. Eines ist der Countryman aber gewiss nicht: klein. Mini ist nur noch der Name, denn in der Außenlänge hat der Wagen rund 20 Zentimeter gegenüber seinem Vorgänger zugelegt. 4299 Millimeter stehen nun in Datenblatt. Das sind rund sechs Zentimeter mehr als bei einem Audi A3 und niemand käme auf die Idee, den mit dem Attribut „Mini“ zu belegen. Der gewonnene Platz soll den Insassen zugute kommen, aber auch die Transportkapazität erhöhen: Mindestens 450 Liter Volumen hat der Kofferraum jetzt.
Inzwischen wissen die Kunden sehr wohl, was sie von Mini im Innern zu erwarten haben. Ein riesiges zentrales Kombiinstrument, das als Haupt-Informationsquelle wirkt und neuerdings auch als Touchscreen bedient werden kann. Originelle Kippschalter und Lüftungs-Ausströmer, ein Anzeigeinstrument, das direkt auf der Lenksäule montiert ist und deren Verstellung mitmacht, farblich variable Displays und Kontrast-Verkleidungen – all das ist Teil des Mini-Universums, das die Marke geprägt hat und das andere Hersteller inspirierte, ebenso unkonventionelles Designs zu entwerfen. Mini definiert sich selbst als Premium-Produkt, doch dieser Anspruch ließe sich gewiss noch glaubwürdiger vertreten, wenn für die Sicherheitsgurte eine Höhenverstellung vorgesehen wäre.
Ausflüge in asphaltfreie Gefilde absolviert der Countryman souverän, wühlt sich durch matschige Wege und über Wiesen, wenngleich seine Bodenfreiheit von 165 Millimetern die Kunden davor warnt, ihn für einen Geländewagen zu halten. Auf der Straße packt er (im Sportmodus) mit maximal 280 Nm Drehmoment beherzt zu, leistet den Spurt bis 100 km/h in 7,2 Sekunden ab und erreicht seine Höchstgeschwindigkeit bei 222 km/h. Werksseitig wird der Durchschnittsverbrauch mit minimal 6,4 Litern/100 km angegeben. Die Testfahrten im Heimatland des Minis wurden mit zwei Insassen, etwas Gepäck und unter unwirtlichen Bedingungen in der Mehrzahl mit zwei bis drei Litern mehr absolviert. Auch wenn die direkte und griffige Lenkung eine Idee leichtergängig sein könnte, musste am markentypischen Fahrerlebnis nichts vermisst werden. Der Federungskomfort und auch auf weniger gutem Belag solide und langstrecken-adäquat.
Mini-Kunden sind großzügig, wenn es um das Bestellen von Sonderausstattungen geht. Das hat zur Folge, dass eine Fülle von Optionen die Interessenten lockt; die Preisliste umfasst mehr Seiten als die Modellbroschüre. Neu sind unter anderem die elektrische Betätigung der Heckklappe und das so genannte Picnic-Bench, ein fest montiertes, ausklappbares Polster, das die Ladekante zu einer Sitzgelegenheit im Freien macht. Mit „Mini Find Mate“ kann man Utensilien elektronisch markieren, um sie anschließend mittels Smartphone wieder zu finden. (ampnet/afb)