Neues Staatsoberhaupt
So entscheidet sich, wer am Sonntag Bundespräsident wird
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09.02.2017 / BERLIN -
Der erste Mann im Staat verabschiedet sich. Jetzt reißen sich vier Kandidaten um das Amt von Joachim Gauck und wollen Bundespräsident werden. Aber wer entscheidet, wer das Rennen macht?
Insgesamt 1.260 Personen haben es in der Hand, wer Deutschlands neues Staatsoberhaupt wird. Sie gehören zur Bundesversammlung, die nur eine einzige Aufgabe hat: Die Wahl des neuen Bundespräsidenten.
Im Normalfall treffen sie sich einmal alle fünf Jahre im Berliner Reichstag. Mit dabei sind alle 630 Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Die Länderparlamente wählen ihrerseits weitere 630 Delegierte. Das sind aber nicht nur Landtagsabgeordnete, auch Promis haben die Chance, den Bundespräsidenten zu wählen, in diesem Jahr zum Beispiel Bundestrainer Joachim Löw und Comedian Hape Kerkeling.
Wer macht das Rennen?
Nach der Wahl hält der frischgebackene Präsident seine Antrittsrede vor der Bundesversammlung. Dann wird die Nationalhymne gesungen.
Aber wie wird man Kandidat?
Bundespräsident kann jeder werden, vorausgesetzt sie oder er ist mindestens 40 Jahre alt und Deutscher Staatsbürger. Bewerben kann man sich aber nicht so einfach. Man muss von einem Mitglied der Bundesversammlung vorgeschlagen werden.
In der Regel überlegen sich die in der Bundesversammlung vertretenen Parteien schon vorher, wer das Zeug zum Bundespräsidenten hat. Über die Nominierung wird dann öffentlich kontrovers diskutiert. So auch bei dieser Wahl. Sigmar Gabriel zaubert Frank-Walter Steinmeier aus dem Hut und die Union stimmt zähneknirschend zu. CDU und CSU haben ihrerseits keinen geeigneten Bewerber gefunden. Der Sieg Steinmeiers ist übrigens schon fast sicher, denn die große Koalition hat die Mehrheit in der Bundesversammlung.
Wo kann ich die Wahl sehen?
Die Redaktion von OSTHESSEN|NEWS berichtet am Sonntag aktuell in einem Live-Ticker von der Bundespräsidenten-Wahl. ARD und Phoenix übertragen die Wahl zum 12. Deutschen Bundespräsidenten ab 9 Uhr am Sonntag live. Die Nachrichtensender N24 und n-tv, das Deutschlandradio und die Deutsche Welle berichten permanent über die Versammlung. (Toni Spangenberg) +++