Alexander-von-Humboldt-Gymnasium
Besuch vom Kultusminister - Moderne Unterrichtsform kommt an
03.02.2017 / LAUTERBACH - Gleich zu Beginn des noch jungen Jahres gab es am Lauterbacher Alexander-von-Humboldt-Gymnasium (AvH) einen Höhepunkt. Hessens Kultusminister Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz besuchte die Schule mit rund 1.000 Schülerinnen und Schülern am nunmehr seit einigen Jahren einzigen Standort in der Bahnhofstraße. Der Gast aus Wiesbaden wurde von Schulleiterin Gitta Holloch zusammen mit dem Lauterbacher Landtagsabgeordneten Kurt Wiegel, der den Minister einlud, und dem Vogelsberger Landrat Manfred Görig begrüßt.
Bevor es in verschiedene Unterrichtsräume ging, erläuterten Oberstudiendirektorin Gitta Holloch und Studiendirektor Joachim Gerking die Konzeption des Unterrichtes, der sich an Modernität, Interaktivität und Freiwilligkeit an dem G8- und G9- Gymnasium ausrichte. Nicht nur die Schülerschaft erarbeite vieles freiwillig und zusätzlich, auch die Lehrerinnen und Lehrer seien über ihre förmliche Arbeitszeit hinaus gerne auf Fortbildungsveranstaltungen. Dass dies alles nicht nur Theorie ist, erfuhr der hohe Gast schon bei seinem Unterrichtsbesuch in der Klasse 6b, die gerade deutsche Grammatik lernte.
Nach Konfessionen getrennter Religionsunterricht sei etwa im Bundesland Bremen aus historischen Gründen nicht vorgesehen, in anderen Bundesländern und Hessen aber schon, antwortete der Minister auf diese Frage. Dem Wunsch, ein Unterrichtsfach "Allgemeinwissen“ einzuführen, um etwas über Wohnungsmietverhältnisse, Handyverträge oder gar die Steuererklärung zu lernen, erteilte der Kultusminister eine klare Absage. Er sei immer skeptisch, wenn ein neues Fach – und dann gerade als Pflicht – eingeführt werden solle, betonte der Bildungspolitiker. Die Eltern hätten da auch ihre Aufgaben und das Steuerrecht etwa, "ändert sich achtmal, bis ihr eine Steuerklärung abgeben könnt“, rief der Jurist den Schülern zu. Außerdem wollten sie "nicht wirklich“ von einem Juristen in die Tiefen des Steuerrechts eingewiesen werden, bemerkte der Rechtsprofessor augenzwinkernd.