Der Herr des Eises

Wie Eismeister Felix Lang zum Erfolg der Luchse beiträgt

Felix Lang vor seinem "Baby"
Fotos: Carina Jirsch

02.02.2017 / EISHOCKEY - Während die Luchse in den Pausen durchschnaufen, muss Felix Lang ran. Er ist Eismeister in Lauterbach. Aber was genau ist seine Aufgabe?



Zuerst fährt Felix Lang zwei Außenringe. Dann eine lange Gerade in der Mitte, bevor er mehrere Schleifen fährt. Was Felix Lang macht? Er ist - gemeinsam mit Andre Ihlau und Kai Brenneis - Eismeister in der Lauterbacher Eishalle und bereitet dort die Eisfläche auf. Das macht er natürlich auch während dem normalen Betrieb, vor allem aber wenn sich die Eishockey-Cracks der Luchse Lauterbach in den Drittelpausen sammeln. Dann ist Felix Lang gefordert.

„Da geht einem schon etwas die Pumpe, weil man den Druck hat, pünktlich fertig zu sein“, sagt der 28-Jährige über seinen Einsatz, das Eis wieder zum Glänzen zu bringen. Eine gute Viertelstunde hat Lang dafür jedes Mal Zeit. „Als ich damit angefangen habe, wäre das schon eng geworden, aber mittlerweile brauche ich für die ganze Fläche etwa sieben bis neun Minuten“, sagt der aus Engelrod stammende Lang.

Anfangs habe der beim Land Hessen beschäftigte Lang gut 16 Minuten für die knapp 30 mal 60 Meter große Fläche gebraucht. „Ich habe fünf, sechs Nächte gebraucht, bis ich mit der Maschine zurechtkam“, erzählt der Eismeister im Gespräch mit ON|Sport. Denn wie bei fast allem gilt auch im Umgang mit der Eismaschine: Es ist kein Meister vom Himmel gefallen. „Man muss auf jeden Fall Talent mitbringen“, sagt Lang über die Anforderungen, den gut drei Tonnen schweren Koloss zu bedienen. „Einen Führerschein braucht man dafür aber nicht“, fügt Lang lachend an. Aber was genau machen Lang und seine Kollegen eigentlich, wenn sie mit der Maschine über das Eis fahren?  

„Wir fräsen die oberste Schicht, die durch die Kufen beschädigt ist, ab und füllen die entstandenen Hohlräume mit Wasser auf“, erklärt Lang. Wichtig: Die Hohlräume werden mit 70 Grad heißem Wasser gefüllt. „Das führt dazu, dass das Eis klar wird und Linien und Werbung sichtbar werden. Bei kaltem Wasser wäre das nicht der Fall“, so der 28-Jährige.

Seit November 2014 ist Felix Lang nun schon als Eismeister beim EC Lauterbach tätig. Aufmerksam wurde er durch eine Stellenanzeige. „Ich habe schon immer nebenbei gearbeitet und mir gedacht, dass der Job zu mir passen könnte“, erzählt Lang, der durch seine Arbeit zu einem richtigen Fan der Luchse Lauterbach wurde. „Schon vorher war ich am Eishockey interessiert. Aber seit ich als Eismeister arbeite, ist die Identifikation natürlich höher.“

Etwa 15 mal ist der 28-Jährige in der Saison bei Spielen der Luchse im Einsatz – und schätzt vor allem das besondere Gefühl, wenn er auf seiner Maschine sitzt. „Das macht natürlich riesigen Spaß, wenn in der Halle ein paar hundert Zuschauer sind“, so Lang, der allerdings auch einiges zu beachten hat. „Wenn die Maschine läuft, dürfen wir auf keinen Fall stehen bleiben, weil sie sonst sofort festfrieren würde.“

Der Koloss, den Lang bedient, hat übrigens 81 PS und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 12 Stundenkilometern. In den Tank passen 900 Liter Wasser, die zur Aufbereitung des Eises gebraucht werden. Durch seine Tätigkeit als Eismeister machte Felix Lang auch schon Fortbildungen in Köln und Erfurt und verschaffte sich einen Eindruck über die Maschinen, die bei Profi-Klubs zum Einsatz kommen. „Nach oben sind eigentlich keine Grenzen gesetzt“, erzählt Lang schmunzelnd. Aber auch ohne eine solche Luxus-Maschine tragen Felix Lang und seine Kollegen zum Erfolg der Luchse Lauterbach bei. (Tobias Herrling) +++

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