Nach turbulenter Woche

Luchse Lauterbach wollen plötzlichen Abgängen trotzen

Die Luchse Lauterbach wollen auf ihr Kollektiv bauen
Archivfotos (2): Carina Jirsch

31.01.2017 / EISHOCKEY - Kurz vor Ende des Transferfensters gingen Kapitän Pierre Wex und Torwart Steve Themm von Bord. Der Ärger bei den Lauterbacher Luchsen aber ist verflogen. Der Regionalligist will nach vorne schauen - und baut auf einen Faktor.



Es war eine außergewöhnliche Pressekonferenz, die sich am vergangenen Sonntag im Anschluss an das Heimspiel der Lauterbacher Luchse gegen die EG Diez-Limburg abspielte. Gäste-Trainer Anton Weißgerber ließ sich nach der desaströsen Vorstellung seiner Mannen, die 4:12 unterlagen, wegen „Bauchschmerzen“ entschuldigen. Dafür standen mit Trainer Arno Lörsch und Vorstand Manfred Naumann gleich zwei Vertreter des EC Lauterbach vor dem gut gelaunten Publikum.

Dass sich Trainer Lörsch im Nachklang einer Partie diese im Luchsbau analysiert, ist gute Tradition bei den Luchsen. Dass zudem dieses Mal der Vorstand etwas zu sagen hatte, war ungewöhnlich. Manfred Naumann hatte aber guten Grund. Denn in der Woche zuvor hatte der Regionalligist zwei überraschende Abgänge zu verkraften. Mit Pierre Wex und Steve Themm wechselten kurz vor Ende des Transferfensters zwei Spieler nach Neuwied (Wex) und Hamm (Themm).

Vor allem der Abgang von Kapitän Wex wurde unter den Fans heftigst kritisiert. Gleichzeitig rankten sich einige Spekulation über mögliche Gründe für Wex‘ Abgang. Anlass genug für Naumann einiges klar zu stellen. „Der Verein ist nicht pleite!“, stellte Lauterbachs Vorstand mit Nachdruck auf der Pressekonferenz fest. Denn das spekulierten einige User in den sozialen Netzwerken. „Wir stehen auf grundsoliden Füßen und geben nicht mehr aus als wir haben“, führte Naumann die finanzielle Lage des EC aus.

Vielmehr seien die Gründe für Wex‘ plötzlichen Wechsel im „persönlichen“ Bereich zu suchen. „Der Spieler hat uns erklärt, dass er mit Bauchschmerzen nach Lauterbach fährt“, erklärte Naumann. Dass sich dann auch noch Torwart Themm zu einem Wechsel entschied habe einen einfachen Grund gehabt: „Steve kam nur wegen Pierre nach Lauterbach, beide sind befreundet. Allerdings hatte er uns zunächst zugesagt, weiter bei uns zu bleiben und hat diese Zusage dann wieder zurückgenommen“, erläuterte Naumann die Personalie Themm.

Was Manfred Naumann ärgert: „Diese Spieler sind nach Lauterbach gekommen, um Eishockey zu spielen und haben sich nicht als Teil der Sache gefühlt. Ihnen war der Rest egal, solche Spieler brauchen wir nicht“, fand Naumann deutliche Worte, die großen Applaus des Publikums ernteten, in Richtung von Themm und Wex. Stattdessen lobte er die restliche Mannschaft, die das Kollektiv leben und sich in den Verein einbringen würden.


Wie die Mannschaft auf die Wechsel reagiert hat? „Ich habe ihr gesagt, dass jeder zeigen, was er draufhat“, sagte Lörsch bei der Pressekonferenz, „und ich denke, dass die Reaktion heute eindeutig war.“ Der Luchse-Coach lobte sein Kollektiv und betonte, die Abgänge abzuhaken und sich voll und ganz auf den Sport zu konzentrieren. Die Turbulenzen der vergangenen Woche sollen der Vergangenheit angehören. Am kommenden Sonntag könnte das Thema aber noch einmal aktuell werden: Dann kommen „Die Bären“ Neuwied nach Lauterbach – ob mit oder ohne Pierre Wex sei noch unklar. (Tobias Herrling) +++

Richtet den Blick nach vorne: Luchse-Coach Arno Lörsch

Stelle einige Dinge auf der Pressekonferenz klar: Vorstand Manfred Naumann
Foto: Tobias Herrling

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