Trotz vorgeburtlichem Schlaganfall
Maxi ist Sportler aus Leib und Seele - sein Herz schlägt für den alpinen Skisport
Fotos: Christian P. Stadtfeld
30.01.2017 / SPORT -
Aufgeben ist für Maxi Jäger ein Fremdwort. Der 17-Jährige ist ein Sportler wie er im Buche steht. Ehrgeizig, zielstrebig, fleißig und ganz wichtig: er gibt niemals auf. Doch Maxi hat ein Handicap. Vor seiner Geburt erlitt er im Mutterleib einen Schlaganfall, der zur Folge hatte, dass er linksseitig gelähmt ist. Heute betreibt Maxi mit voller Leidenschaft den alpinen Skisport und das sehr erfolgreich. Sein Motto: Yes, I can!
Und er kann es auch. „Die Ärzte machten uns nach seiner Geburt wenig Hoffnung, dass er überhaupt laufen lernen kann“, sagt Barbara Jäger, Mutter von Maxi. Schon von klein auf zeigte er einen starken Willen und konnte schließlich mit zwei Jahren alleine gehen. „Für die Ärzte war es damals wie heute ein medizinisches Wunder“, so Maxis Vater Thomas. Beide Elternteile sind sportlich aktiv und das hat sich wohl auch auf Maxi und seine beiden jüngeren Schwestern übertragen.
Mit zehn Jahren stand der Bad Brückenauer dann das erste Mal auf Ski – seitdem brennt er für den Sport. Seine Eltern stehen zu 100 Prozent hinter ihm. Doch auf Grund seines Handicaps braucht Maxi viel Betreuung, was physisches Training angeht. Geistig ist der 17-Jährige fit wie seine Altersgenossen ohne Handicap. Durch die Lähmung seiner linken Körperhälfte kann er beim Skifahren aber keinen Stock in die Hand nehmen und auch die Muskeln im linken Bein sind nicht mit denen im rechten zu vergleichen. Durch speziell auf ihn ausgerichtete Physio- und Ergotherapie will Maxi seinem Traum, bei den Olympischen Spielen teilzunehmen nun näher kommen.
Erst vor kurzem belegte er bei den Deutschen Meisterschaften im Slalom den dritten Platz und machte auf sich aufmerksam. Maxi ist motiviert und schafft Dinge, die Menschen ohne Handicap nicht schaffen würden. Aus diesem Grund erhielt er 2015 den Motivationspreis der Deutschen Schlaganfallhilfe.
Sein nächstes Ziel ist nun eine Olympia-Teilnahme. Schon zweimal war er bei Olympia, aber als Zuschauer. "Ich war in Rio und in Sotschi. Danach wusste ich, dass ich das auch machen will", sagt der 17-Jährige. Aber Maxi ist auf Spenden angewiesen, denn je besser er wird desto kostspieliger wird es. Mit den Physiotherapeuten Michael Franz und Christopher Bunk hat die Familie nun ein Duo gefunden, das Maxi auf diesem Weg optimal unterstützen kann. Und auch sein Skiverein, der Skiclub Bad Brückenau, hat ein extra Spendenkonto für den talentierten Sportler eröffnet, welches allein sein Förderung dient, um den Traum von Olympia wahr werden zu lassen. (Franziska Vogt) +++