Ausnahmemusiker im Doppelpack

"Café del Mundo" trifft im Kulturkeller auf "Quadro Nuevo"

Cafe del Mundo meets Mulo Francel u. D.D. Lowka (v.l.) Alexander Kilian, Jan Pascal, D.D. Lowka u. Mulo Francel
Bilder: Waldemar Manger

24.01.2017 / FULDA - Fulda ist so etwas wie ein Lieblingsspielort für Café del Mundo. Nicht umsonst zieht es die beiden Ausnahmegitarristen Jan Pascal und Alexander Kilian fast jedes Jahr mindestens einmal nach Fulda. Und auch wenn ihr Spiel für sich allein schon Begeisterung auslöst – in die Domstadt kommen sie meist in Begleitung weiterer herausragender Musiker. Dieses Mal traf Café del Mundo auf Mulo Francel und D.D.Lowka, Mitglieder der preisgekrönten Weltmusikband "Quadro Nuevo." Das wollten sich viele Fuldaer und auch weiter angereiste Zuhörer nicht entgehen lassen. So war der Kulturkeller bis auf den letzten Platz besetzt.



"El condor pasa“ am Anfang, jeder kennt es – aber nicht in der Interpretation von Café del Mundo und den beiden Musikern von Quadro Nuevo. Da musste man Abschied nehmen von Hörgewohnheiten. Und natürlich wusste das jeder Zuhörer, dem diese Musiker ein Begriff war. Gerne ließ man sich auf eine Reise in eine andere musikalische Welt ein. Flirrende Gitarrenklänge, rollende Arpeggien und rasante Läufe von unglaublicher Präzision, dabei immer glasklare Töne. Wenn Karlheinz Busch, der Leiter des renommierten Bamberger Streichquartetts, nach einem Konzert auf Schloss Seehof über Café del Mundo sagte, eine solche Virtuosität habe er noch nicht erlebt, dann konnten die begeisterten Zuhörer dem auch an diesem Abend nur beipflichten.

Der musikalische Bogen spannte sich von Spanien bis nach Argentinien. Dabei waren es fast ausschließlich Eigenkompositionen, abwechselnd von Café del Mundo und Quadro Nuevo. Dass die Gitarren von Alex Kilian und Jan Pascal – auch wenn sie alle typischen Elemente und Techniken des Flamencos einsetzten – dem jazzigen Stil des Flamenco Nuevo verpflichtet sind und diesen musikalisch auf höchstem Niveau präsentierten, passte ganz einfach kongenial zusammen. Immer wieder spielten sie sich die "musikalischen Bälle." Vom ersten Ton an entwickelte sich ein Miteinander, ein Klangkörper, als ob sie nur in dieser Besetzung musizierten. Dabei sind diese Konzerte doch eher die Ausnahme.

Die Vielzahl der Klangeindrücke vervollständigten drei Zugaben. In der dritten Zugabe noch ein musikalischer Scherz. Mulo Francel hatte den Eindruck gewonnen, dass die Gitarren bei den Zuhörern besonderen Anklang gefunden hätten. Dem wollte man Tribut zollen. Also nahmen auch die beiden Musiker von Quadro Nuevo Gitarren in die Hand, so verabschiedete sich ein Gitarrenquartett von einem begeisterten Publikum. +++

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