Grippewelle erreicht Osthessen
Ungewöhnlich viele Influenza-Erkrankte in Fulda und im MKK
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23.01.2017 / REGION - Die Grippewelle rollt in Hessen an. Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt das Auftreten der Atemwegserkrankungen, zu denen auch die Virusgrippe gehört, in Hessen derzeit als deutlich erhöht ein. Während es in den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg keine und im Vogelsbergkreis bisher nur drei bestätigte Fälle gibt, häufen sich die Zahlen der Erkrankten dafür im Fuldaer Stadtgebiet und im Main-Kinzig-Kreis deutlich.
Im Landkreis Hersfeld- Rotenburg sei die Lage momentan noch entspannt, berichtet Dr. Eckart Auel, Obmann des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes im Kreis. „In unserer Praxis gab es noch keine Fälle von Influenza.“ Auch von Kollegen, so berichtet der Arzt, gäbe es keine Meldungen. „Wir hatten bereits im letzten Jahr Glück und keine Grippefälle, vielleicht ist es in dieser Saison wieder so.“
„Seit Dezember ist die Zahl derer, die mit grippeartigen Symptomen in unsere Praxis kommen, deutlich gestiegen“, sagt hingegen Dr. med. Saidu Jalloh auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS. Natürlich befänden sich unter diesen Patienten einige, die „nur“ an einer normalen Erkältung leiden, aber eben auch solche, die eine echte Virusgrippe hätten. Der Allgemeinmediziner bemängelt das Verhalten einiger Erkrankten. „Die Leute gehen, trotz Symptomen, weiter zur Arbeit, oder experimentieren mit frei verkäuflichen Apothekenprodukten herum.“ Man sollte allerdings, so Dr. Jalloh, spätestens am zweiten Erkrankungstag einen Arzt aufsuchen, um Komplikationen zu vermeiden.
Obwohl es im Fuldaer Stadtgebiet bereits viele Grippe-Erkrankte gibt, scheint auch der Landkreis bisher weitgehend verschont geblieben zu sein. Weder in einer Hofbieberer, noch in einer Arztpraxis in Hilders trat bislang Influenza auf. „Ich lege allen meinen Patienten immer ans Herz, sich gegen Influenza impfen zu lassen“, sagt Dr. med. Dieter Tischendorf, der in Hilders eine Praxis führt. Der Internist und Allgemeinmediziner weist auf die Dringlichkeit dieser Impfung hin. „Influenza ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die bis zum Tod führen kann.“ „Wer aktuell nicht erkältet ist und noch keinen Impfschutz hat, sollte dies unbedingt nachholen.“ Tipps, um eine Ansteckung zu vermeiden, hat Dr. Tischendorf trotzdem: „Häufiges und gründliches Händewaschen, Händeschütteln und Menschenansammlungen möglichst ganz vermeiden und so wenig wie möglich anfassen“, rät er.
Denn wer die Grippe erst einmal hat, wird sie so schnell nicht mehr los: Nach dem eigentlichen Infekt kämpfen die meisten Patienten noch ein bis zwei Monate mit Nachwirkungen, wie Schwäche, Abgeschlagenheit und Kreislaufproblemen. Die Grippewelle hat in der Saison 2016/2017 früher und noch heftiger als in den letzten Jahren begonnen, mit dem Höhepunkt der Epidemie ist allerdings erst in den kommenden Wochen zu rechnen. (Miriam Rommel) +++
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