Vorstandssitzung der "Krebsberatung Fulda"
Förderverein erhält 3.000 Euro - "Interesse an Prostatakrebsvorsorge ist da"
Fotos: Nina Sauer
18.01.2017 / FULDA / KÜNZELL -
Der Bestand der psychosozialen Krebsberatungsstelle in Fulda steht schon seit längerer Zeit auf der Kippe. Die Zukunft ist bislang ungewiss, denn Ende des Jahres läuft die Förderung durch die Stiftung Deutsche Krebshilfe aus. Eine großzügige Spende in Höhe von 3.000 Euro überreichten Uli Herrmann vom inhabergeführten Unternehmen Herrmann Massivholzhaus in Geisa und drei weitere befreundete Firmen am Dienstagabend auf der Vorstandssitzung des Fördervereins "Krebsberatung Fulda" in Künzell.
Die Mittel der Deutschen Krebshilfe reichen nicht mehr aus, daher hat die Hessische Krebsgesellschaft die Gründung eines Fördervereins in Fulda initiiert - und das schon im Jahr 2011. Stadt und Landkreis Fulda unterstützen den Förderverein "Krebsberatung Fulda", dennoch: "Wir suchen ständig nach Unterstützern und Spendern, Menschen, denen es ein Anliegen ist, die Stelle am Leben zu erhalten" - so der allgemeine Tenor des Fördervereins.
Christbaumschlagen für den guten Zweck
Besonders freute sich deshalb der Verein über die Spende, die Uli Hermann, Carmen Paul, Michael Döppner und Alexander Schleicher überreichten. Hermann veranstaltet jedes Jahr ein Christbaumschlagen in Dammersbach (Hünfeld). Die Aktion ist allerdings ein Gemeinschaftswerk von der Baudekoration A. Schleicher (Dipperz), Küche Perfekt Bug (Petersberg), der Unternehmensgruppe Leopold Feuerstein/Treppen (Dipperz) und Hermann Massivholzhaus (Geisa). "Seit rund zehn Jahren machen wir diese Aktion. Unsere Kunden werden nach Dammersbach eingeladen, kaufen dann dort einen Baum, schlagen ihn selbst und wir liefern den Christbaum später nach Hause", erklärt Hermann.
Auf der Vorstandssitzung im Gebäude der Deutschen Rentenversicherung Hessen wurde im Anschluss an die Spendenübergabe das Vorjahr resümiert. Besonders das Abschlussevent der Aktion "Deine Manndeckung", die Männer zur Prostatakrebsvorsorge animieren möchte, war ein voller Erfolg: "Am ersten 'Männertag' waren fast 400 Leute da - wir würden auch gerne die Aktion auf Bad Hersfeld und in den Vogelsbergkreis nach Lauterbach ausweiten. Ein zweiter 'Männertag' zum Ende des Jahres wäre ebenfalls wieder schön", berichtet Prof. Dr. Horst Feldmann, Vorsitzender des Fördervereins.
Das Interesse an dem Thema Prostatakrebs sei groß und betreffe viele Männer. In 2016 seien bundesweit rund 30 Millionen User über Online-Anzeigen in diversen Magazinen und auf den Homepages der Vereine erreicht worden, über 500.000 Männer (über 45 Jahren) haben die Kampagne via facebook gesehen und rund 260.000 Menschen seien auf Veranstaltungen in ganz Deutschland auf das Thema aufmerksam gemacht worden - um nur ein paar Zahlen aufzugreifen.
"Wir möchten, dass die Kampagne in Hessen weitergeht. Wir müssen nun versuchen zu halten, was wir bisher aufgebaut haben", sagt Feldmann. Doch ohne finanzielle Mittel gehe das nicht so einfach: "Wir brauchen pro Jahr rund 80.000 Euro, um alle Kosten zu decken, und da sind nicht einmal Mietkosten mit eingerechnet. Aktuell sind wir bis 2018 auf Spendenakquise angewiesen - als Übergang bis sich vielleicht wieder etwas tut", so Möller. Jeder, der den Verein unterstützen möchte, findet weitere Informationen auf dem Infoblatt. (Nina Sauer) +++