Begegnungscafé ist gestartet

Einheimische und Geflüchtete sollen zusammengebracht werden

Das Begenungscafé in Alsfeld bietet viele Möglichkeiten, um die Flüchtlinge in den Alltag zu integrieren ... Fotos: Luisa Diegel

15.01.2017 / ALSFELD - In den letzten Monaten ist der Flüchtlingsstrom bei uns in Deutschland stark zurückgegangen. Trotzdem gibt es immer noch viele Geflüchtete, die Hilfe bei der Integration brauchen. Deshalb wurde im Freiwilligenzentrum von den evangelischen Dekanaten Alsfeld und Vogelsberg ein Begegnungscafé ins Leben gerufen – das Café Global. Ziel ist es, Einheimische und Geflüchtete, egal ob Jung oder Alt, zusammenzubringen. Initiiert wird das Ganze von Freiwilligen.



Das neue Café Global bietet neben einem kleinen Imbiss, gemütliches Beisammensein und interessantem Austausch auch thematische Veranstaltungen. Im Vordergrund steht aber das zwanglose Kennenlernen, denn die Initiatoren wollen vor allem "einen Begegnungsraum schaffen, der frei von jeder Religion ist – einen kulturellen Austausch eben“, so Franziska Wallenta, Mitarbeiterin des Dekanats. Die Idee von dem Begegnungscafé stammt von Freiwilligen, die sich vor Weihnachten an das Dekanat gewendet haben, um ihre Idee vorzustellen. Das Konzept wurde dann relativ schnell umgesetzt, denn es sollte endlich auch im Winter etwas angeboten werden.

"Wir würden uns sehr freuen, wenn möglichst viele Alsfelderinnen und Alsfelder sowie Geflüchtete und andere Zugereiste unser Angebot nutzen würden und sich am Café Global beteiligen würden“, lautet die Hoffnung der Verantwortlichen. Und dieser Wunsch scheint in Erfüllung zu gehen, denn es herrschte reger Betrieb im neuen Café Global am Freitagnachmittag. Viele Flüchtlinge nutzen die Chance, um sich mit Einheimischen auszutauschen, darunter auch Salam Halboosi, der vor einem Jahr aus dem Irak nach Deutschland kam. Mit 25 anderen Flüchtlingen wohnt er in einer Unterkunft in Liederbach und fühlte sich direkt wohl in Deutschland. "In Liederbach und in Deutschland gefällt es mir sehr gut. Ich mache gerade einen Deutschkurs, danach würde ich gerne anfangen zu arbeiten“, so Salam. Er ist gelernter Baggerfahrer und würde diesen Beruf auch gerne in Deutschland weiter ausüben – "aber erstmal muss ich gut Deutsch lernen.“ Auch dafür nutzt er das Begegnungscafé, denn durch die Gespräche können die Flüchtlinge ihr Deutsch verbessern. "Die Sprache ist ein großer Bestandteil der Integration, deshalb wollen wir auch da helfen“, sagt Franziska Wallenta.

Auch aus diesem Grund ist das Begegnungscafé Global jeden Freitagnachmittag geöffnet. "Denn wenn neue Beziehungen und Freundschaften geknüpft werden, bringt es nichts, sich alle vier Wochen zu treffen“, sind sich die Organisatoren sicher. Davon erhoffen sie sich aber zusätzlich, dass unter den Gesprächen der Ehrenamtlichen neue Ideen und Projekte für die Zukunft entstehen werden. (Luisa Diegel) +++

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