"Wir sind nicht auf Rosen gebettet"
Neujahrsempfang der Rhön-Gemeinde: viele Aktivitäten und Wachstum
Alle Fotos: Martin Engel
12.01.2017 / POPPENHAUSEN -
Er ist zu einer gute Tradition zum Jahresbeginn in der Rhön-Gemeinde Poppenhausen (Kreis Fulda) geworden: der Neujahrsempfang von Gastgeber und Bürgermeister Manfred Helfrich (CDU). Im Von-Steinrück-Haus begrüßte er rund 150 Gäste: Vertreter des Ehrenamtes, der Politik, der Gesellschaft sowie Fachbehörden, der Verwaltung und Verbände. Sie alle blickten auf das Jahr 2016 zurück und was die Gemeinde am Fuße der Wasserkuppe im neuen Jahr erwartet. Gastredner war Waldemar Dombrowski, Chef der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Er lobte vor allem die Relation im Bezug auf Einwohner und Arbeitsplätze im Luftkurort. Musikalisch umrahmten das Programm der Chor der Grundschule Poppenhausen sowie die Nachwuchsgruppe des Musikvereins Cäcilia. Kulinarische Spezialitäten servierte das Team vom "Fuldaer Haus" auf der Maulkuppe (Andreas und Jutta Rau).
„Vieles wurde in unserer Gemeinde, im Landkreis und im ganzen Land angepackt und erfolgreich auf den Weg gebracht“, betonte Bürgermeister Helfrich. Er ließ damit seinen Blick zunächst in das vergangene Jahr 2016 schweifen. Mehr als zufrieden stellte er fest, dass Poppenhausen - mitten im Biosphärenreservat Rhön - vom Bau von Windkraftanlagen oder der geplanten SuedLink-Trasse verschont geblieben sei. Ebenso blieben der Rhöngemeinde unterhalb der Wasserkuppe - im Gegensatz zu anderen Kommunen - Filialen beider regionale Bankdienstleister erhalten.
Was Helfrich aber besonders stolz macht ist der Erfolg der einheimischen Betriebe und Firmen, die nicht nur Arbeitsplätze schaffen, sondern sich auch zu ihrem Herkunftsort bekennen und weiter auf diesen bauen. So zum Beispiel die Bäckerei Pappert, deren Wurzeln in Poppenhausen liegen. „Nach dem Umbau, der Erweiterung und Optimierung konnte der Stammsitz für die nächsten Jahre gesichert werden“, so Helfrich und führte fort, „noch immer wird der Betrieb von der Familie Pappert geführt. Sie bekennen sich zu Poppenhausen und das verdient Respekt und Anerkennung.“ Pappert wurde zudem in der Kategorie „Job-Motor“ mit dem „Hessen-Champion 2016“ ausgezeichnet. Mindestens genauso erfolgreich war die Firma Gensler Kälte-Klima-Elektro, welche auf der Fuldaer TrendMesse den „Innovationpreis Handwerk“ für ihre Idee „Einsparung von Salz im Winterdienst durch Einsatz von Sole“ gewonnen hat. Und auch der Arbeitsmarktexperte und Gastredner Dombrowski ist mit dem Arbeitsmarkt in der Rhön-Gemeinde mehr als zufrieden. Derzeit gebe es in der Gemeinde nur 25 Arbeitslose, „und das sage ich jetzt nicht nur, weil ich einen Vortrag halte. Poppenhausens Relation in Bezug auf Einwohner und Arbeitsplätze ist vorbildlich“, sagte der Experte mehr als zufrieden.
Das alles hört sich mehr als positiv an, aber Helfrich sagte auch: „Wir sind keinesfalls auf Rosen gebettet.“ Und damit hat er nicht unrecht. Denn gerade in Zeiten von knapper Finanzausstattung müsse man kreativ und pragmatisch wirtschaften. „Vor allem die kleinen Kommunen sind einem dauerhaften Kampf um ihre Existenz ausgesetzt“, machte der Rathauschef den Gästen im gut gefüllten Von-Steinrück-Haus klar. Und auch in der Rhön-Region würden bereits die ersten Gemeinden ums Überleben kämpfen und über eine Fusion nachdenken, sagte Helfrich mit Blick auf neuese Entwicklungen in den Ulstertal-Kommunen.