Neues Jahr, neue Mülltonnen
Chaos beim Tonnen-Tausch: Entsorgungsfirma geht von Sabotage aus
Fotos: Suria Reiche
14.01.2017 / REGION - Neues Jahr, neue Tonnen: Klingt einfach, ist aber leider nicht so. Zumindest nicht in diesem Jahr, in dem die gelben Tonnen im Landkreis Fulda sowie die blauen Tonnen in der Stadt durch neue ausgetauscht werden sollten. Wie berichtet, ist der Grund dafür ein Wechsel des Auftragnehmers, der turnusmäßig alle drei Jahre stattfindet. Statt der Firma Suez ist nun das Entsorgungsunternehmen Knettenbrech und Gurdulic mit Sitz in Wiesbaden zuständig für Teile der Müllentsorgung. Und die lief Anfang des Jahres schief. "Aber da können wir nichts dafür", betont Michael Wack, Geschäftsführer des Unternehmens Knettenbrech und Gurdulic.
Ihm zufolge sei vielmehr die bis zum vergangenen Jahr beauftragte Firma Suez schuld. "Von denen haben wir eine Behälter-Liste erhalten, in der festgehalten sein sollte, wohin wie viele Tonnen kommen mussten." Obwohl es diese Liste gab, an die sich die Firma Knettenbrech und Gurdulic laut eigenen Aussagen auch gehalten hat, standen bei einigen Haushalten in der Region plötzlich sehr viel mehr oder auch gar keine gelbe Tonnen vor der Tür. "Grund dafür ist, dass die Liste so fehlerhaft war, dass sie eigentlich gar nicht zu gebrauchen war."
"Es gab daraufhin eine riesige Flut an Reklamationen und ziemlich viel Unzufriedenheit bei den Kunden." Verständlich, denn bisher hatten sie die richtigen Mülltonnen vor der Haustür stehen. Und kaum kommt ein neues Entsorgungsunternehmen, gibt's Chaos. "Das kann ja nur auf uns abfärben. Die meisten Leute denken, wir hätten es vermasselt." Die Firma Knettenbrech und Gurdulic habe jedoch sogar versucht, das Problem mit der Stadt Fulda sowie dem Landkreis "Hand in Hand zu lösen". "Wir wollten den Austausch der Tonnen gemeinsam mit der Firma Suez machen. Die haben auch erst zugestimmt, uns ihren Tauschplan vorgelegt. Aber an den haben sie sich dann plötzlich nicht mehr gehalten und die Anzahl der Fahrzeuge, die die Tonnen einsammeln, erhöht. Wir kamen dann nicht mehr hinterher, und ein Teil des Landkreises stand ohne Mülltonnen da."
Für Wack steht dennoch fest: "Die Firma Suez agiert bewusst so, um unserem Haus zu schaden." Aber Wacks Vorwürfe gehen noch weiter: "Die Firma Suez und das Unternehmen, das für die Vergabe der Ausschreibungen zuständig ist, sitzen in einem Haus. Als wir unsere Bewerbung abgegeben hatten, hat es viele Monate gedauert, bis wir den Zuschlag bekommen haben." Wack ist der Meinung, dass dies so weit wie möglich hinaus gezögert werden sollte, damit der Auftragnehmer aufgrund der Kurzfristigkeit nicht mehr in der Lage ist, den Auftrag auszuführen. "Und dann hätte er wieder zurück an Suez gehen können." (sur) +++