33. Jahresauftaktveranstaltung der Sparkasse
"Ethisches Handeln der Medizin" - 700 Gäste fasziniert von Prof. Dr. Maio
Fotos: Hendrik Urbin
10.01.2017 / FULDA -
„Der Abend wird Sie, liebe Gäste, fordern und unterhalten“, versprach Alois Früchtl, Vorstandsvorsitz-ender der Sparkasse Fulda, den etwa 700 Gästen im Fuldaer Schlosstheater. Früchtl sollte Recht behalten. Denn das Programm des 33. Jahresempfangs der Sparkasse am Montagabend begeisterte das Publikum auf unterschiedliche Art und Weise.
Was geschieht mit einem Menschen, der Krebs hat? Was braucht eine Schwangere, die weiß, dass sie ein beeinträchtigtes Kind zur Welt bringt? Wie geht man als Angehöriger eines Demenzkranken um? Auf diese und weitere Fragen ging der Ehrengast des Abends, Dr. Giovanni Maio, in seinem Vortrag ein. Maio ist Professor an der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg und einer der profiliertesten Wissenschaftlern und Publizisten, die sich mit ethischem Handeln in der Medizin beschäftigen. Sein Credo: Verantwortungsvolle Medizin verknüpft solide Naturwissenschaften mit der Einsicht in das, was für den Menschen gut ist. Für Dr. Giovanni Maio ist es wichtig, dass in einer Behandlung nicht nur die Prozessqualität gesteigert, sondern auch die Beziehungsqualität zum Patienten gefördert wird. „Nur so gelingt uns eine humanistische Medizin“, so der angesehene Maio.
Zuvor begrüßten Früchtl und Fuldas Oberbürgermeister, Dr. Heiko Wingenfeld, die Gäste und blickten zurück auf den ersten Jahresempfang der Sparkasse 1985. „Damals lautete das Motto „Optimismus notwendig“ und ich finde, dass das im Jahr 2017 immer noch genauso gilt“, sagte Wingenfeld und appellierte, „den Blick auf das zu richten, was wir selbst beeinflussen können.“ Fuldas politisches Oberhaupt spielte auf das aktuelle Weltgeschehen an, das Unsicherheit, Sorgen und Ängste in der Bevölkerung verbreite. „Wir sollten einen kühlen Kopf bewahren“, so das Stadtoberhaupt.
Nicht weniger Beifall als Dr. Giovanni Maio bekam die österreichische Band „Cobario“, die das Publikum mit auf eine musikalische Reise durch Europa nahm. Ob über Dauerregen in England, Sonnenschein in Nizza oder musikalische Abende am Plattensee in Ungarn – das Trio aus zwei Gitarristen und einem Geiger überzeugte mit abwechslungsreicher Musik und ihrem Können, verschiedene Stimmungen zu transportieren. Und dem Fuldaer Publikum wurde eine echte Ehre zuteil: Der Song „Life of blue“ feierte im Schlosstheater seine Premiere. „Anhand des Applauses überprüfen wir, ob wir den Song noch einmal spielen“, sagte Gitarrist Mario Chehade. Wie der ganze Auftritt des rein instrumentalen Akustik-Projektes bekam auch der neue Song an diesem Abend jede Menge Beifall. An einem Abend, der die Gäste forderte und unterhielt. (Tobias Herrling) +++