400 beim FZ-Forum
Ulstertal-Zusammenschluß? Bürgermeister zu Bürgern: "Sie sind die Entscheider"
Fotomontage: Janina Hohmann
08.01.2017 / HILDERS -
Eigentlich war es am Freitagabend noch zu früh, um über die Zukunft der drei Gemeinden Tann, Ehrenberg und Hilders zu diskutieren. Dieser Meinung war zumindest Hilders' Bürgermeister Hubert Blum im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Dennoch war auch er beim FZ-Forum im Hilderser Ulstersaal dabei und stand den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam mit Tanns Bürgermeister Mario Dänner und dem Bürgermeister von Ehrenberg, Thomas Schreiner, Rede und Antwort. Schon länger gibt es nämlich Diskussionen darüber, wie die drei Ulstertal-Gemeinden enger zusammenarbeiten könnten. Der Grund dafür sind nicht nur finanzielle Nöte, in denen die Orte stecken, sondern auch sinkende Einwohnerzahlen.
Nun aber wollen Dänner, Blum und Schreiner einen Schritt weitergehen: Im September verkündeten sie, dass ein Zusammenschluss im Ulstertal herbei müsse. Einen der Gründe dafür verkündeten sie am gestrigen Freitagabend währen des FZ-Forums: "Wir haben in den vergangenen zehn Jahren rund 400 Einwohner im Ulstertal verloren." Dazu kommen die Verschuldungen der einzelnen Gemeinden. Ein Zusammenschluss könnte die finanziellen Probleme zumindest zum Teil lösen, sagte Claus Spandau, ein Experte für Interkommunale Zusammenarbeit im Land Hessen. Dafür gibt es zwei Optionen: ein Gemeindeverwaltungsverband oder eine Fusion der drei Gemeinden.
Diese soll voraussichtlich im März in Auftrag gegeben werden, wenn die Gremien darüber beraten haben. Den Bürgermeistern war es am Freitag besonders wichtig, zu betonen, dass die Bürgerinnen und Bürger miteingebunden werden sollen. Denn: "Natürlich gibt es auch Bedenkenträger, aber wenn man sich mal fünf Minuten Zeit nimmt, die Vorteile zu erklären, verstehen die Leute das auch." Die Identität, und für diese Aussage erntete Ehrenbergs Bürgermeister Thomas Schreiner sogar Applaus, gehe in keinem Fall verloren.
Dafür dass den Rhöner Bürgerinnen und Bürgern weit im Voraus eines Ergebnisses ein solches Forum geboten wurde, bedankten sich viele der erschienenen Menschen. Darüber hinaus äußerten sie auch einige Bedenken, zum Beispiel, was die Belange der kleinen Dörfer angeht, die bei einer Fusion möglicherweise unter den Tisch fallen. Auch der geplante Name "Stadt Ulstertal" stieß nicht bei jedem auf Begeisterung: "Wir sind ja immerhin ein ländliches Gebiet", sagte ein Bürger. Insgesamt jedoch zeigte sich der größte Teil der Meinung, dass es "so, wie es seit Jahren läuft, nicht weitergehen kann." Die drei Bürgermeister der Gemeinden sind zuversichtlich, eine Lösung zu finden: "Die Suche danach soll ergebnisoffen und auf Augenhöhe mit den Bürgerinnen und Bürgern stattfinden. (sur) +++