Zehn Minuten sind nun kein Problem mehr

Neues Notarztfahrzeug "Malteser 12/82-1" für die Rhön: Ersteinsatz geglückt

Sind bereit: Das Malteser-Team und das neue Fahrzeug. Auch die Ehrengäste zeigten sich am Donnerstag erfreut.
Fotos: Laura Struppe

06.01.2017 / HILDERS - Seinen ersten Einsatz hatte das neue Malteser-Notarzteinsatzfahrzeug bereits, das am Donnerstag am Standort Hilders-Dietges offiziell eingeweiht wurde. Gegen elf Uhr wurde das Malteser-Team auf die Wasserkuppe gerufen. Die Patientin, bei der der Verdacht bestand, sie habe einen Herzinfarkt, ist inzwischen wieder wohlauf. Hoffentlich ein gutes Omen für die weiteren Einsätze, zu denen das Team in der Rhön gerufen wird. Mit dem neuen Fahrzeug und dem Standort in dem Hilderser Ortsteil wurde eine Versorgungslücke geschlossen, die seit einiger Zeit bestand.



Bereits im November vergangenen Jahres wurde der Malteser Hilfsdienst deswegen vom Landkreis Fulda damit beauftragt, die notärztliche Versorgung in der Rhön und die Schaffung der entsprechenden Infrastruktur zu übernehmen. In der Rhön sei man an seine Grenzen gekommen, Einsätze innerhalb der vorgegebenen zehn Minuten zu bewältigen, sagte der erste Kreisbeigeordnete Frederik Schmitt am Donnerstag. Auf dem Hof der Ferienwohnung, in der der Dienst der Malteser zunächst startet, waren zahlreiche Gäste und Helfer zusammengekommen, um der Segnung des neuen Fahrzeugs mit dem Funkrufnamen "Malteser 12/82-1" beizuwohnen.

"So feierlich war es hier bislang noch nie", scherzte Präsident Dr. Constantin von Brandenstein-Zeppelin zu Beginn seiner Rede, bei der er auch von einem Einsatz in Südamerika berichtete. Dabei sei ihm bewusst geworden, wie glücklich man sich schätzen könne, dass die notärztliche Versorgung in der Region so herausragend gut sei. Dem pflichtete auch Schmitt bei, der ebenfalls einige Zeit in Südamerika verbracht hat: "Wir dürfen nicht vergessen, wie gut unsere Gesellschaft diesbezüglich funktioniert." Auf ihr Notarzt-gestütztes System sind die Malteser sehr stolz: Sie stellen das Rettungsdienstfachpersonal, das neue Fahrzeug sowie das Material, auch zwei Notärzte sind bei den Maltesern beschäftigt.



Zudem kooperieren die Malteser mit dem Klinikum Fulda, das in einem gewissen Umfang Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin am Standort in Dietges zum Einsatz bringt. Dr. Petra Zahn vom Klinikum Fulda stellte in Aussicht, dass diese Notärzte spätestens im April vor Ort sein werden. Vor Ort, das bedeutet zur Zeit noch in der Ferienwohnung in Dietges. Doch diese soll demnächst durch einen dauerhaften Standort ersetzt werden. Der Segen, den Pfarrer Alfred Sperner von der katholischen und Pfarrer Bernd Hollatz von der evangelischen Kirchengemeinde am Donnerstag spendeten, wird sicher auch für das neue Objekt gelten.

Und ebenso für die Menschen, denen das Rhöner Team demnächst zur Hilfe eilen wird. "Lasst uns nicht müde werden, Gutes zu tun", forderten die beiden Pfarrer. "Gib den Helfern Sicherheit und Kraft für die Aufgaben, die sie bekommen." (sur) +++

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