Die beiden ersten Medizin-Stipendiaten
Hausarztnachwuchs: Zwei neue "Generalisten und Lotsen im Gesundheitssystem"
Foto: Gaby Richter
02.01.2017 / LAUTERBACH -
„Sie beide sind unsere Pioniere“, begrüßte Gesundheitsdezernent Dr. Jens Mischak die neuen Medizinstipendiaten im Vogelsbergkreis. Hannah Sophie Nowack aus Romrod studiert in Göttingen Medizin und ist eine der beiden Stipendiaten. Seit dem laufenden Wintersemester erhält sie – ebenso wie ihr Mit-Stipendiat Julian Dern – 400 Euro je Monat. „Dieses Stipendium zeigt die Wertschätzung des Kreises für junge Mediziner“, sagt Julian Dern. Der gebürtige Lauterbacher ist in Schlitz aufgewachsen und studiert derzeit in Heidelberg. Seine Facharztausbildung zum Allgemeinmediziner wird er im Vogelsbergkreis absolvieren und damit eine Bedingung für das Stipendium erfüllen. Bis zu vier Stipendien sollen pro Jahr vergeben werden, so der Dezernent, um den steigenden Bedarf an Hausärzten in den nächsten zehn Jahren decken zu können.
Mit dem Stipendienprogramm wird das Aus- und Weiterbildungspaket „medizin +“ um einen neuen Baustein erweitert, erläutert Dr. Sigrid Stahl von der Fachstelle Gesundheitliche Versorgung. Voraussetzung für die Vergabe eines Stipendiums ist der erfolgreiche Abschluss des ersten Abschnittes der ärztlichen Prüfung, die Verpflichtung, die Facharztweiterbildung Allgemeinmedizin im Vogelsberg durchzuführen und sich im Anschluss drei Jahre als Hausarzt niederzulassen. „Alternativ kann auch eine Facharztweiterbildung für das Öffentliche Gesundheitswesen absolviert werden und eine dreijährige Tätigkeit im Gesundheitsamt des Vogelsbergkreises erfolgen“, ergänzt sie.
Für Hannah Sophie Nowack fiel die Entscheidung für die Allgemeinmedizin wegen der Breite der Themen in der Ausbildung. Es gebe da eben nicht nur Chirurgie oder Innere Medizin, sondern alle Organe und mögliche Erkrankungen. „Man muss von allem etwas wissen, um dann entsprechend behandeln oder auch überweisen zu können. Außerdem ist es der Kontakt mit den Menschen, die man im Verlauf ihres Lebens immer wieder sieht, Höhen und Tiefen miterlebt, was für mich den Beruf der Hausärztin attraktiv macht.“ Zudem ist die angehende Medizinerin im Vogelsbergkreis groß geworden und sieht mit einer Niederlassung als Hausärztin hier die Chance, ihre persönlichen Ziele und Interessen zu vereinbaren.
Die Fachstelle Gesundheitliche Versorgung bietet im Paket mit dem „Weiterbildungsverbund des Vogelsbergkreises für Allgemeinmedizin“ dieses attraktive Angebot. Nähere Informationen zum Bewerbungsverfahren oder auch zum Weiterbildungsverbund sind bei der Fachstelle Gesundheitliche Versorgung zu erhalten (sigrid.stahl@vogelsbergkreis.de). +++