Aus "Gunthelmes" wurde ein Stadtteil

Jubiläumsjahr 2017 zur 850 Jahrfeier begann Gundhelm mit einem Silvesterball

Feiert in diesem Jahr sein 850-jähriges Bestehen: der Schlüchterner Stadtteil Gundhelm ...
Fotos: Walter Dörr

01.01.2017 / SCHLÜCHTERN - Der Schlüchterner Stadtteil Gundhelm, was so viel wie "Streitbarer Beschützer" heißt, wird erstmals 1167 in einer Urkunde des Würzburger Bischofs Herold genannt, in der die Besitztümer des Klosters Schlüchtern aufgeschrieben sind. Wie jedoch der örtliche Chronist und Heimatgeschichtler Heinrich Wissenbach bei einer Infoveranstaltung meinte, sei Gundhelm vermutlich viel älter. Angenommen wird, dass Gundhelm (Schreibweise „Gunthelmes“ in der Urkunde, 1303 Gundhalms, 1364 Gonthalmes, 1596 Gonthelm) seinen Namen dem Führer einer fränkischen Siedlergruppe aus der karolingischen Zeit (900-1100) verdankt, die sich am Oberlauf des Schwarzbaches niedergelassen hatte. 1167 werden noch Wallroth, Kressenbach, Breitenbach und Hohenzell, die Steinauer Stadtteile Marjoß und Bellings sowie der Sinntaler Ortsteil Oberzell erstmalig urkundlich erwähnt, sodass auch dort Jubiläen anstehen.



Das rund 560 Einwohner zählende Gundhelm begann sein Jubiläum ganz pünktlich, denn im Dorfgemeinschaftshaus fand ein festlicher Sivesterball ins Jahr 2017 statt. Durch das Hessischen Sonderinvestitionsprogrammgesetz und das Zukunftsinvestitionsgesetz des Bundes hat Gundhelm 2013 ein neues Dorfgemeinschafts- und Feuerwehrgerätehaus bekommen. Im Dorfgemeinschaftsbereich stehen ein rund 160 Quadratmeter großer und ein mit 70 Quadratmetern kleinere Saal für Gemeinschaftsveranstaltungen (oder Privat- und Geschäftsanlässe) zur Verfügung. Im Feuerwehrbereich gibt es größere Garagen, getrennte Umkleide- und Sanitärräumen für die Aktiven, einen Unterrichtsraum und Lagerräume.

Das 850jährige Jubiläum wird federführend von dem am 6. November 2014 gegründeten „Kulturverein Gundhelm unser Dorf“ (Vorsitzender: Ortsvorsteher Karl-Ernst Kohlhepp) organisiert. Laut Satzung tritt der inzwischen im Vereinsregister eingetragene und als gemeinnützig anerkannte Verein speziell für die Förderung des ehrenamtlichen, freiwilligen und bürgerschaftlichen Engagements und den Dialog und die Zusammenarbeit im Dorf ein. Und was kann das Miteinander besser fördern, als ein geselliger Ball. Mit gutem Essen, das Tanzbein zu schwingen und dem Gespräch mit dem Nachbarn.

So stand die Silvesterball-Premiere unter einem guten Stern, denn viele Bürger füllten den dekorierten Saal – darunter auch 22 Kinder, die Zukunft des Dorfes. Nach dem gelungenen Auftakt wird auch das Festwochenende am 1. und 2. Juli 2017, für das ein Festausschuss aus Mitgliedern der örtlichen Vereine und interessierten Bürgern ein interessantes Programm aus Nostalgie, Geschichte, Gegenwart, Musik und Kulinarischem zusammengestellt hat, sicherlich ein Erfolg. (Walter Dörr)  +++

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