Not macht erfinderisch

Es fehlt an Besen, aber nicht an Einsatz: Ahmadiyya-Gemeinde säubert Uniplatz

Trotz kalter Temperaturen und früher Uhrzeit: Die fleißige Putzkolonne der Ahmadiyya-Gemeinde reinigt jedes Jahr am 1. Januar den Uniplatz

02.01.2017 / FULDA - Kaum ist die Sonne aufgegangen wird auf dem Uniplatz mitten in Fulda schon wieder fleißig gearbeitet. Mit Besen, Schaufeln und Mülltonnen bepackt, rödelt eine größere Gruppe von Männern bereits um kurz nach acht und beseitigt die Spuren der vergangenen Silvesternacht. Neujahrstraditionen gibt es viele - diese ist die der Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde.Dieses Jahr müssen die fleißigen Mitglieder der Ahmadiyya-Gemeinde aber noch dazu kreativ werden, denn es gab eine kleine Panne. "Wir beantragen jedes Jahr unsere Genehmigung für die Aufräumaktion und da geben wir auch an, wie viele Besen und Mülltonnen wir benötigen. Aber in diesem Jahr waren es leider zu wenige", erklärt der Vorsitzende der Ahmadiyya-Jugendorganisation Fulda. Statt der 25 benötigten Besen hatte die freiwillige Putzkolonne am Sonntagmorgen bloß vier.Not macht erfinderisch und so wurden kurzerhand noch ein paar Besen aus den Räumen der Moschee geholt und der Rest der nachts abgeschossenen Feuerwerkskörper wird eben mit Schaufeln und notfalls auch mit den Händen aufgesammelt. "Wir haben trotzdem Spaß", versichern die Gemeindemitglieder. Man sieht es ihnen an: während der Arbeit wird viel gelacht und gescherzt und sogar ein paar ganz junge Helfer sind dabei, die zwischendrin noch ein paar Knallfrösche und Fontänen zünden.Die Zahl der freiwilligen Helfer aus der Ahmadiyya-Gemeinde Fulda bleibt seit Jahren konstant. Viele gehen dafür auch gerne am Abend zuvor etwas früher ins Bett. "Wir machen das nicht für irgendeine Anerkennung. Wir möchten nur etwas zurückgeben", sagt ein junger Mann im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Zudem sei Sauberkeit wichtige Tugend im Islam und als Bürger der Stadt tue man gerne auch etwas für die Sauberkeit hier. (Sabrina Ilona Teufel) +++

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