Frieden und Gerechtigkeit für alle
Silvesterpredigt Bischof Dr. Hofmann: Blick auf das kirchliche Leben 2016
Foto: Kerstin Schmeiser-Weiß (POW)
31.12.2016 / WÜRZBURG -
Unter das Psalmwort „Nahe ist der Herr allen, die ihn rufen“ hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann das Jahr 2017 in der Diözese Würzburg gestellt. Der Vers sei ein kühner Ausdruck des Vertrauens in Gott, sagte er beim Pontifikalamt am Abend des 31. Dezember 2016 im Würzburger Kiliansdom. „Es ist ein Lob Gottes trotz so mancher Ängste, Sorgen, Enttäuschungen, die uns in Kirche und Gesellschaft plagen.“ Gott kümmere sich nicht nur um die Welt oder sein Volk, sondern um jeden Einzelnen. Er bleibe in steter Rufbereitschaft für einen jeden, sagte der Bischof. Zugleich erinnere das Leitwort daran, was man bei allem Planen, der Sorge um die Zukunft der Kirche, aber auch in den Anliegen des eigenen Lebens zuerst im Blick haben müsse – „den direkten Kontakt zu Gott im Gebet“.
In seiner Predigt nahm Bischof Hofmann die weltweite Verfolgung der Christen in den Blick. „Christen werden heute schlimmer verfolgt als im alten Rom“, zitierte er Papst Franziskus. Schätzungen sprächen von mehr als 100 Millionen verfolgter Christen. „Viele davon kommen aus dem Nahen Osten und suchen bei uns Schutz und Geborgenheit“, sagte der Bischof. Allein im syrischen Aleppo sei die Zahl der Christen von 400.000 auf unter 50.000 gesunken. Man dürfe die Hinrichtung tausender Christen im Irak, Syrien oder Nigeria nicht einfach stillschweigend hinnehmen. Zugleich erinnerte er auch an die Attentate von Paris, Brüssel, Nizza, Würzburg und Berlin. „Wir stehen fassungslos vor solchen Verbrechen, die zum Teil angeblich im Namen Gottes begangen werden und dabei die Religion zum eigenen Gefährt für ihre abscheulichen Gedanken machen“, sagte er.
Aber man dürfe auch nicht Hass mit Hass beantworten, betonte Bischof Hofmann und erinnerte an die Weihnachtsbotschaft: „Frieden auf Erden den Menschen guten Willens.“ Es bleibe deshalb ein Gebot der Stunde, die vielen Flüchtlinge weiter zu betreuen und zu integrieren. Er dankte allen Helfern wie auch der Polizei und allen Ordnungskräften für ihren Einsatz. „Wir brauchen uns nicht vor dem Islam zu fürchten“, unterstrich Bischof Hofmann. „Unsere christliche Botschaft ist wahr und eine Botschaft, die wirklich Frieden, Gerechtigkeit und Wohlergehen für alle Menschen ermöglicht.“