Gottes Liebe gegen Ungerechtigkeit und Terror
Bischof Hofmann mahnt, die humanitären Katastrophen der Welt nicht zu vergessen
Fotos: Kerstin Schmeiser-Weiß (POW)
25.12.2016 / WÜRZBURG -
„Die Hingabe Gottes an uns erfordert unsere Hingabe an den Nächsten“ – Festliche Gottesdienste im Kiliansdom Würzburg (POW) Millionen hungernder Menschen weltweit auf der einen, die Eröffnung eines Mäuse-Restaurants in Schweden auf der anderen Seite: Die Ungerechtigkeiten in der Welt hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann an Weihnachten in den Blick genommen. „Wie feiern wir angesichts dieser Situation in dieser Heiligen Nacht?“ Der Bischof rief dazu auf, sich wieder auf die eigentliche weihnachtliche Botschaft zu besinnen. „Gott ist Mensch geworden!“, betonte er in der Christmette in der Heiligen Nacht im Würzburger Kiliansdom. „Wo er angenommen wird, breitet sich sein Licht aus.“ Bischof Hofmann forderte die Gläubigen auf, das Licht der frohen Botschaft „als brennende Fackel mit nach Hause“ zu nehmen und in der neuen Wirklichkeit zu leben.
Die Menschwerdung Gottes an Weihnachten könne auch als Provokation gesehen werden, sagte Bischof Hofmann weiter. „Eine Provokation, weil trotz des Eintrittes Gottes in unsere Menschheitsgeschichte das Böse unvermindert weiterhin Triumphe feiert. Müsste die uns verheißene Endgeschichte im Glanz von umfassender Gerechtigkeit, Friedens und vollendeter Liebe nicht schon jetzt sichtbar werden?“ Christus bezeichne sich als das Licht der Welt, das die Finsternis vertreibt. „Aber sein Kommen ist an die Akzeptanz eines jeden einzelnen Menschen gebunden. Wo er nicht an- und aufgenommen wird, bleibt die Dunkelheit der Ungerechtigkeit, Unfriede, Zerstörung, Tod“, betonte Bischof Hofmann. Wo Christus angenommen werde, breite sich hingegen sein Licht aus.
Gott dagegen habe sich an Weihnachten als kleines Kind – arm und hilflos – in die Welt der Menschen begeben. Jeder Mensch, gleich welcher Nation, Hautfarbe oder Religion, habe damit seine unantastbare Würde vom ersten bis zum letzten Atemzug. „Die Hingabe Gottes an uns erfordert unsere Hingabe an den Nächsten“, betonte Bischof Hofmann. Durch Weihnachten gelte nicht mehr der Satz „Ich konsumiere, also bin ich“, sondern „Ich lebe, weil ich liebe“. „Ist diese Weihnachtsbotschaft letztlich nicht auch der Schlüssel zur Überwindung von Ungerechtigkeit und Terror?“, fragte der Bischof.