"Urgestein der Verwaltung"
Abschied nach 44 Jahren im Rathaus - Carola Städtler im Ruhestand

Foto: Marion Eckert
22.12.2016 / OBERELSBACH/Rhön - Carola Städtler war 44 Jahre im Oberelsbacher Rathaus ein Institution. Nun wurde sie im Rahmen der Weihnachtsfeier des Marktes Oberelsbach von Bürgermeisterin Birgit Erb in den Ruhestand verabschiedet. Stolz könne Städtler auf ihr Berufsleben sein, sagte Erb und würdigte in ihrer Ansprach die vielfältigen Aufgabenbereiche, die Städtler für den Markt Oberelsbach wahrgenommen hat.
Die 44-Jährige habe im Rathaus Maßstäbe gesetzt, die auch in Zukunft Richtschnur sein werden. "Du wirst uns fehlen und wir werden Dich vermissen", sagte die Bürgermeisterin gleich zu Beginn ihrer Laudatio. Vermissen auch deshalb, weil sie über ihre fachliche Aufgabe hinaus über ein umfassendes Wissen verfüge, dass sie stets zur Verfügung stelle, wenn es gewünscht werde. Zudem habe sie durch ihre menschlich souveräne Art habe sie immer dann, wenn es einmal "brenzlig" zu werden drohte, ausgleichend gewirkt. Vorausschauendes und planvolles Vorgehen seien für sie charakteristisch. "Du hast zum richtigen Zeitpunkt notwendige Maßnahmen erkannt und sie auch ergriffen, um wichtige Bereiche in unserer Verwaltung zeitgemäß zu gestalten", dankte ihr Erb.
Dabei sei ihr Weg in der Kommunalverwaltung gar nicht vorhersehbar gewesen. Nach dem Hauptschulabschluss an der Hauptschule Frankenheim absolvierte sie eine Lehre als Bürokaufmann im Autohaus Kirchner in Bischofsheim. 1972 kam sie nach Oberelsbach und wurde vom damaligen Bürgermeister Rudi Böhland mit dem Tätigkeitsbereich in der Allgemeinen Verwaltung und als Sachbearbeiterin für das Standesamt eingestellt. Dank ihrer hohen Auffassungsgabe und Lernbereitschaft habe sie sich schnell in die zahlreichen Aufgaben eingearbeitet. Über all die Jahre hinweg, habe sie die vielfältigsten Aufgabenbereiche abgedeckt wie Standesamt, Friedhofswesen, Passamt, Einwohnerwesen, Wahlen, Bürgerhilfsstelle oder Tourismus.
Als, "ein Urgestein der Verwaltung des Marktes Oberelsbach" und "eine tragende Säule der Verwaltung", bezeichnete Erb Städtler. "Man konnte immer auf dich bauen, Deine Arbeitsweise war immer konzentriert, konstruktiv, findig und kompetent, die Ergebnisse Deiner Arbeit legen hierfür ein gutes Zeugnis ab." Dabei sei sie nie nur eine Verwalterin des status quo gewesen, sondern immer auch bestrebt, neue Ideen einzubringen und den Markt Oberelsbach und die Verwaltung weiter zu entwickeln. Bemerkenswert sei auch ihr hohes Maß an technischen Kenntnissen, die sie in die tägliche Arbeit einbringen konntest. Durch Ihre Arbeit habe sie höchsten Respekt und Wertschätzung bei der Bürgerschaft des Marktes Oberelsbach, dem Marktgemeinderat und Mitarbeitern erfahren.
Mit ihrem großen Erfahrungsschatz und ihren Fähigkeiten werde sie sich nun im Ruhestand der Forschung der Geschichte und dem Tourismus in Oberelsbach widmen. Als ihre Nachfolgerin im Bürgerbüro wurde Ramona Fries vorgestellt. Ein großer Dank ging auch an Ehemann Wolfgang Städtler, der seiner Frau stets den Rücken freihalte. "Alles hat seine Zeit. Es gibt eine Zeit zum anfangen und eine Zeit aufzuhören. Nun ist die Zeit aufzuhören gekommen", verabschiedete sich Städtler. (Marion Eckert) +++