Jungunternehmer auf der Überholspur

Philipp Riebold (26) will mit E-Bikes den US-Markt erobern

Will mit dem Export von E-Bikes den amerikanischen Markt ordentlich aufmischen: Philipp Riebold.
Fotos: Stefanie Harth

16.12.2016 / BAD HERSFELD - Kalifornien. Colorado. Illinois. Philipp Riebold weilt zurzeit in den Staaten. Nicht etwa, um dem vorweihnachtlichen Shopping zu frönen, sondern um wichtige Kontakte innerhalb der amerikanischen Sportbranche zu knüpfen. Der angehende Sportökonom, der unlängst seine eigene Firma für den Export von Sportartikeln in die USA gründete, hat eine Marktlücke aufgespürt: Mit E-Bikes möchte er den US-Markt erobern. „In puncto Elektrofahrräder entpuppt sich Nordamerika als ein noch recht junges Absatzgebiet mit großem Wachstumspotential“, erläutert der 26-jährige Bad Hersfelder. „Die US-Bürger entdecken allmählich die Vorzüge des E-Bikes.“



Fahrräder und Radsport spielten schon immer eine zentrale Rolle in Philipp Riebolds Leben. Kein Wunder: Führt seine Familie doch seit 1906 einen Fahrradhandel in der Lullusstadt. Juniorchef der in der Frankfurter Straße ansässigen Fahrradhandlung Angelika Riebold. Sportökonomie-Student an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) in Stuttgart und München. Kopf des eigenen Unternehmens namens „PRE Sports“ mit Sitz in München. Eine anspruchsvolle, zeitraubende Kombination. Der sportliche Jungunternehmer hat sich hohe, ehrgeizige Ziele gesteckt. „Ich möchte mich nicht auf den Lorbeeren meiner Familie ausruhen, sondern mir einen Namen in der internationalen Sportbranche erarbeiten und versuchen, diesen dauerhaft zu etablieren“, berichtet er.

Um dies bewerkstelligen zu können, hat er eine Kooperation mit Corratec, einem deutschen Fahrradhersteller mit Sitz im bayerischen Raubling, geschlossen. „Ende September stellte ich gemeinsam mit meiner Mutter auf der Interbike Expo in Las Vegas, der führenden internationalen Fachhandelsmesse für die Radbranche, das Corratec Lifebike vor“, erzählt Philipp Riebold. Riesig sei das Interesse der amerikanischen Händler an diesem speziellen E-Bike gewesen, das Menschen mit Übergewicht, Stoffwechselstörungen und Herz-Kreislauf-Problemen neue Möglichkeiten im Alltag offeriert. Das Ergebnis: Der angehende Sportökonom und Corratec sitzen fortan in einem Boot. „In Zusammenarbeit mit dem Raublinger Unternehmen werde ich im März nächsten Jahres einen neuen Firmensitz in Los Angeles aus der Taufe heben.“ Der 26-Jährige ist fest davon überzeugt, dass es ihm gelingen wird, mit dem Export des Gesundheitsrades den amerikanischen Markt ordentlich aufzumischen.

Doch damit nicht genug: E-Bikes sind erst der Anfang. Philipp Riebold möchte mit dem Vertrieb von weiteren innovativen Sportartikeln noch fester Fuß in den Staaten fassen. „Ich will das Portfolio stetig erweitern“, betont er. Ins Auge gefasst hat er etwa Restube, eine aufblasbare Rettungsboje für Wassersportler. Dabei handelt es sich um ein System, das mit der Hilfe des mitgelieferten Gürtels um den Bauch geschnallt werden kann. Restube und Surfer-Paradies Kalifornien – das könnte passen.

„Sicherlich bin ich mir im Klaren darüber, dass ein solcher Schritt – wie immer im Leben – sowohl Chancen als auch Risiken in sich birgt“, meint der begeisterte Radsportler. „Allerdings sehe ich mich aufgrund der Kernkompetenzen, die ich mir während meines Studiums angeeignet habe, bestens für die Zukunft gewappnet.“ Erste Etappe Kalifornien. Zweiter Abschnitt Colorado. Philipp Riebold geht selbstbewusst in die Offensive, will USA-weit agieren. Der Griff nach den Sternen, nach den Stars and Stripes scheint nah. Willkommen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Willkommen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. (Stefanie Harth) +++

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