Warten auf das Licht
"Frieden: Gefällt mir" - Friedenslichtaktion setzt Zeichen für Gastfreundschaft
Fotos: Martin Engel
12.12.2016 / REGION -
Am dritten Advent stehen an vielen Bahnhöfen in ganz Deutschland frierende Menschen mit Laternen und Windlichtern und warten auf eine kleine Flamme, die von der Geburt Jesu uns seiner Botschaft erzählt. 1986 entstand im oberösterreichischen Landesstudio des Österreichischen Rundfunks (ORF) die Idee, die mittlerweile eine Lichtspur durch ganz Europa gezogen hat. Seit dieser Zeit wird das Friedenslicht in jedem Jahr in den Wochen vor Weihnachten von einem oberösterreichischen Kind in der Geburtsgrotte Jesu entzündet. Von Betlehem aus reist das Licht mit dem Flugzeug in einer sicheren Lampe nach Wien. Dort wird es am dritten Adventswochenende in alle Orte Österreichs und in die meisten europäischen Länder ausgesandt.
Züge mit dem Licht fahren über den ganzen Kontinent. Am 24. Dezember können sich die Menschen in Österreich dieses Weihnachtssymbol in allen ORF-Landesstudios, an Bahnhöfen, Rotkreuzdienststellen, in den meisten Kirchen, bei Organisationen und Vereinen abholen. Ähnlich wird das Friedenslicht auch in anderen Ländern verteilt. In Deutschland, Tschechien, Italien und der Schweiz haben sich dafür besonders engagierte Partner gefunden. Insbesondere die Pfadfinderinnen und Pfadfinder haben sich des Friedenslichtes angenommen und sorgen dafür, dass es in den meisten europäischen Ländern verbreitet wird und sogar seinen Weg in die USA gefunden hat.
„Frieden: Gefällt mir“ steht über der Friedenslichtaktion 2016 in Deutschland. Dadurch sollen der Austausch und die Vernetzung aller Friedenspfadfinderinnen und Friedenspfadfinder über das Internet sowie die Sozialen Netzwerke im Mittelpunkt stehen. Bereits seit 1999 wird das Licht von einem Friedenslichtträger bzw. von einer Friedenslichtträgerin aus dem Bistum aus Wien nach Fulda geholt. Die Pfadfinder verteilen im Anschluss an die Aussendungsfeier das Licht in das gesamte Bistum. An Weihnachten wird das Licht in vielen Häusern und Kirchen brennen. Die Pfadfinder tragen es in die Familien, in Kirchengemeinden, Krankenhäuser und Schulen, in Verbände, öffentliche Einrichtungen und zu Menschen, die im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens und am Rande stehen.
In den letzten Jahren ist es für die Pfadfinder zunehmend wichtig geworden, mit der Verteilung des Friedenslichtes auch ein Zeichen über Konfessions- und Religionsgrenzen hinweg zu setzen. So werden mittlerweile regelmäßig Moscheen und Synagogen besucht, um das Friedenslicht auch dort zu teilen. (mr) +++