"Inklusiver Weihnachtsmarkt"

Menschen mit und ohne Handicap arbeiten Hand in Hand

Christian Strunz schenkt seinen ersten Glühwein aus
Fotos: Franziska Vogt

11.12.2016 / FULDA - Auch an Weihnachten wird das Wort „Inklusion“ in Fulda großgeschrieben. Bereits zum zweiten Mal haben sich 20 Weihnachtsstände, ob für Glühwein und Süßwaren oder Würstchenbuden, am Fuldaer Weihnachtsmarkt dafür entschieden, Bewohner des antonius - Netzwek Mensch an ihrem Stand mitarbeiten zu lassen. Schirmherr des „Inklusiven Weihnachtsmarktes“ ist Fuldas Bürgermeister Dag Wehner, der allen Beteiligten auch ein kleines Geheimnis verriet.



Früher betrieb das antonius - Netzwerk Mensch einen eigenen Stand auf dem Fuldaer Weihnachtsmarkt. Federführend war da Schwester Maria Goretti, die mit den Bewohnern des antonius Netzwerk Mensch den Stand leitete. „Als Schwester Goretti den Stand dann nicht mehr betreiben konnte haben wir uns gefragt, was wir nun machen“, erklärte Rainer Sippel, Geschäftsführer des antonius - Netzwerkes Mensch. Und so ergab sich im letzten Jahr, dass Bewohner zusammen mit den Standbetreibern Waren verkauften und somit aktiv am Arbeitsleben und dem Weihnachtstrubel teilhaben konnten. Nach dem großen Erfolg des letzten Jahres haben sich dieses Jahr wieder 20 Stände bereit erklärt, bei der Aktion mitzumachen. Unter anderem auch Niels Völlmecke, der zusammen mit dem Bewohner des Netzwerkes Christian Strunz Glühwein verkauft.

Bereits letztes Jahr verkauften die beiden zusammen an dem Stand „Glühwürmchen“ Glühwein und andere heiße Getränke. „Ich freue mich sehr mit Christian wieder ein paar Runden drehen zu dürfen“, so Völlmecke, der sich ebenso wie Strunz auf den Tag gefreut hat. Die Aufgaben des gehandicapten umfassen kassieren, Glühwein ausschenken und das Kundengespräch. „Christian ist eine vollwertige Arbeitskraft“, erklärte Völlmecke. Denn Christian brachte schon Erfahrung mit. Er arbeitet nämlich im Café Severinberg.

„Der inklusive Weihnachtsmarkt ist eine beispielgebende Aktion“, so Dag Wehner, der besonders die Kooperation der Stände lobt. Zum Schluss verriet Wehner den Anwesenden noch ein Geheimnis: „Ich habe die mündliche Zusage vom hessischen Sozialministerium, dass Fulda eine Modellregion für Inklusion wird und wir einen Zuschuss bekommen werden, von dem auch das antonius Netzwerk Mensch profitieren wird.“ Zum Schluss brachte Wehner noch Plaketten an die teilnehmenden Stände an. (Franziska Vogt) +++

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