"Ansporn weitertragen, was vorgelebt wurde"
70 Jahre CSU Ortsverband Bischofsheim - Ein Blick in die Geschichte
Fotos: Marion Eckert
04.12.2016 / BISCHOFSHEIM/Rhön -
Sein 70-jähriges Bestehen feierte der CSU Ortsverband Bischofsheim mit einem festlichen Abendessen, einem Blick in die Vergangenheit und Ehrungen für langjährige Mitglieder. Das Fleisch für das Wildschweingulasch hatten Klaus und Kilian Abert dem Ortsverband spendiert. Vorsitzender Manfred Markert freute sich zum Jubiläum Landtagspräsident a.D. Johann Böhm als Festredner begrüßen zu dürfen.
Aus dem benachbarten CSU Ortsverband Unterweißenbrunn waren ebenfalls Gäste zur Jubiläumsfeier gekommen. Drei ehemalige und einen amtierenden CSU Bürgermeister konnte Markert außerdem willkommen heißen. Dies waren Franz Reder (Haselbach), Armin Lommel, Udo Baumann und der aktuelle Bürgermeister von Bischofsheim Georg Seiffert. In seinem Vortrag erinnerte Markert an die Geschichte des Ortsverband Bischofsheim. Der 2. Weltkrieg war zu Ende, Bayern unterstand als amerikanische Besatzungszone deren Militärregierung. Doch schon am 20. September 1945 wurde die Bildung von politischen Parteien auf Orts- und Kreisebene erlaubt. Die Ziele waren damals klar umrissen und in einem zehn Punkte Plan niedergelegt. Unter anderem ging es um den Wiederaufbau, Brot für Hungernde, Heimat für Obdachlose und "großzügige Hilfe für die Entwurzelten und die unschuldigen Opfer des Krieges und Terrors".
Im Januar 1946 fand die Gründungsversammlung des CSU Ortsverbandes im Gasthof Adler statt. Vorsitzender wurde Oberst a.D. Corte, er war der letzte amerikanische Kommandant in Wildflecken. Stellvertretender Vorsitzender wurde Josef Mai, er war von 1946 bis 1948 Bürgermeister von Bischofsheim. Außerdem waren dabei Dekan Kaiser (Unterweißenbrunn), Ernst Stecher, Georg Seiffert, der Großvater des heutigen Bürgermeisters, Karl Breuder, Franz Kleinhenz (damaliger Wirt des Gasthof Adler), Karl Räder, er war 1945/46 von den Amerikanern eingesetzter Bürgermeister, August Bolz und Anton Back. Nach der ersten Gemeindewahl gehörten ebenfalls zum Ortsverband: Ludwig Markert, der Großvater des heutigen CSU Ortsverbands Vorsitzenden, Otto Hillebrand, Hans Voll, Karl Dickas, Anton Deget und Karl Hergenröther.
70 Jahre CSU, das bedeute nicht nur 70 Jahre Verantwortung für Bischofsheim und seine Stadtteile, sondern sei auch ein Ansporn weiter zu tragen, was die Vorgänger vorlebte, betonte Markert. "Für eine freiheitliche, soziale und christliche Einstellung einzustehen." Sein Dank ging an alle derzeitigen und ehemaligen Mandatsträger. Ehrungen wurden ausgesprochen für langjährige Mitgliedschaft: Ronald Ziegler (35), Armin Neumann (30), Udo Baumann, Arnold Braungart, Margot Kaufmann, Georg Reitz, Margarete Roth, Ruthard Schmiedel (alle 25), Marc Trum und Klaus Weber (beide 15 Jahre).
Glückwünsche zum Jubiläum gab es von Paul Dinkel, dem Vorsitzenden des CSU Ortsverband Unterweißenbrunn. Georg Seiffert nutzte die Feier, um sich nicht nur beim Organisator Manfred Markert sondern bei allen CSU Mitgliedern für die Unterstützung bei der Bürgermeisterwahl zu bedanken. Schon 1966 hatte sein Großvater für das Amt des Bürgermeisters kandidiert, musst sich aber Hans Repp geschlagen geben. 50 Jahre später gelang es nun Georg Seiffert das Bürgermeisteramt zu holen. "Ich konnte mich durchsetzen. Einen großen Dank an alle Unterstützer." Johann Böhm ging in seinem Vortrag auf Wertvorstellungen und Ziele der CSU ein. Er sprach von Grundwerten und einem christlichen Menschenbild und von Solidarität.
Bischofsheim dürfe stolz sein, dass sie einen der ersten Ortsverbände nach dem Kriegsende gegründet habe. Es sei damals keine Selbstverständlichkeit gewesen, dass sich Menschen wieder in einer Partei engagieren. Vielmehr galt der Leitsatz: "Einmal Partei, nie wieder Partei." Doch die Männer des CSU Ortsverbandes Bischofsheim haben erkannt wie wichtig es sei, vor Ort mit zureden und mitzugestalten. In diesem Sinne möge der CSU Ortsverband auch in der Zukunft aktiv sei, wünschte Böhm. Und was die aktuelle politische Situation angeht, sagte er: "Wir haben eine Krise aber keine Katastrophe.Wir haben Zukunft." +++