"Ein besinnlicher und familiärer Tag"
Weihnachten bei Muslimen: Wird das christliche Fest gefeiert?

Fotos. Pixabay, Collage: Janina Hohmann
25.12.2016 / REGION - Ein geschmückter Christbaum, Geschenke am Heiligabend und Kirchenbesuche an den Feiertagen - das alles gehört nicht zum Leben aller Menschen. Nicht, weil sie es sich nicht leisten können oder aus anderen Gründen nicht am Weihnachtsfest teilnehmen wollen. Der Grund ist schlichtweg, dass das Fest in ihrer Religion keine große Rolle spielt. Bei Volker Ahmad Qasir und seiner Familie ist das zum Beispiel so. Er, seine Frau und seine beiden Söhne gehören der Ahmadiyya-Gemeinde an, sie sind Muslime.
Ahmad Qasirs Söhne wissen, was Weihnachten ist. In der Schule ist das Fest in jedem Dezember ein großes Thema. Wie in jeder Schule werden Weihnachtskränze gebastelt, die Lehrerin liest aus der Weihachtsgeschichte, und die Kinder schreiben ihre Wunschzettel. Wenn Ahmad Qasirs Söhne nachhause kommen, dann war es das allerdings mit weihnachtlicher Vorfreude. Denn hier in Löschenrod gibt es keinen Weihnachtsbaum und von den Eltern auch keine Weihnachtsgeschenke. Was nicht heißt, dass der 24. Dezember ein ganz gewöhnlicher Tag für die Familie Ahmad Qasir ist: "Für uns ist es zwar kein Feiertag, aber wir verbringen ihn dennoch besinnlich und familiär."
Dennoch ist das Weihnachtsfest auch für die Familie Ahmad Qasir eine besinnliche Zeit: "Es ist winterlich, das Jahr geht zu ende." Und Sobia Ahmad Qasir schmückt sogar immer das Haus in Löschenrod. Sie mag Dekoration. In der Weihnachtszeit findet sie vor allem die Innenstadt besonders schön, wo all die Lichter funkeln. Daher ist die Weihnachtszeit immer eine Zeit, die sich dazu anbietet, die Fenster zu schmücken: "Wenn es draußen kalt und drinnen warm ist, da gehören Lichterketten und Winterschmuck einfach dazu." (Suria Reiche) +++
Foto: Suria Reiche