Storchenhorst in Lanzingen errichtet
Obst- und Gartenbauverein gibt Weißstörchen ein Zuhause
Fotos: Ralf Sauerbrei
02.12.2016 / BIEBERGEMÜND -
Am vergangenen Samstag hat der Obst- und Gartenbauverein Lanzingen am Rande des Lützelbachs ein Storchenhorst aufgebaut. Beraten wurden die Naturfreunde von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON), um einen geeigneten Standort zu finden. Dazu ging es bereits vor einem Jahr auf die Suche.
Gegen Ende des Jahres 2015 wand sich Dieter Kilgenstein, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Lanzingen, an die HGON, da sein Verein gerne etwas für den Storch tun wollte. Der Arbeitskreis Main-Kinzig der HGON kam dieser Anfrage sehr gerne nach, sodass in einer gemeinsamen Ortsbegehung relativ schnell Bereiche nahe der Kläranlage nördlich von Lanzingen ausgemacht werden konnten, um eine Nisthilfe zu errichten. "Die Bereiche in der Aue der Bieber und des Lützelbachs sind durch die gemischte Grünland- und Ackernutzung gepaart mit Feuchtstrukturen durchaus geeignete Lebensräume für Störche", so der stellvertrende Vorsitzende der HGON und Biologe Ralf Sauerbrei. Kilgenstein berichtete auch von drei Störchen, die während der Wiesenmahd in diesem Jahr bei Lanzingen zu beobachten waren.
In der darauf folgenden Zeit kümmerte sich der Obst- und Gartenbauverein um Absprachen mit der Gemeinde Biebergemünd und der Unteren Naturschutzbehörde des Main-Kinzig-Kreises, um die erforderlichen Vorrausetzungen für die Installation der Nisthilfe zu erfüllen. Danach wurde das Jugendhilfezentrum Don Bosco in Sannerz damit beauftragt eine Nisthilfe zu bauen. Dieses hat schon langjährige Erfahrung im Bau von Horstplattformen für den Weißstorch und berät auch beim Aufbau vor Ort.
Im Anschluss an diesen Kraftakt erfreuten sich die Beteiligten der Aktion bei heißen Apfelwein, Würstchen und Kuchen an dem frisch errichteten Heim für die ersten Lanzinger Störche. Auch Sauerbrei war vor Ort und befürwortet die Standortwahl auf der noch lebenden Erle. "Der Druck auf die Lebensräume in der Kinzigaue wird die Tiere durch die immer noch ansteigende Storchenpopulation im Kreis auch bald in die angrenzenden Bachtäler treiben, eine zeitnahe Besiedlung ist also nicht unwahrscheinlich", so Sauerbrei abschließend. +++