„Hört auf die Weisheit"
Patrozinium in der russisch-orthodoxen Kirche für den Heiligen Nektarios
Fotos: Marion Eckert
26.11.2016 / BISCHOFSHEIM/Rhön -
„Hört auf die Weisheit – Seit aufmerksam“, mit diesem Ruf des Priesters werden die Gläubigen in der russisch-orthodoxen Kirche auf die Texte der Lesungen der Heiligen Schrift aufmerksam gemacht. So auch bei der Feier zum Patrozinium des Gemeindepatrons, des Heiligen Nektarios von Ägina. Am Vorabend seines Todestages wurde in der russisch-orthodoxen Kirche in Bischofsheim mit der Vesper und anschließenden Eucharistie des Heiligen besonders gedacht.
Als besondere Gäste konnte Pfarrer Fjodor Hölldobler zahlreiche befreundete Geistliche begrüßen. Unter ihnen Priester Vladimir Bayanov (Würzburg), Priester Alexej Lemmer (Bad Kissingen), Priester Mihail Rahr
(Weimar) und Priester Daniil Sayfutdinov (Schweinfurt). Mit dabei waren auch die beiden Kapläne der Bischofsheimer Gemeinde Priester Alexander Schäfer und Erzpriester Joann Shtetz.
Eher zufällig fiel ihnen ein Reiseführer in die Hand, der von einer orthodoxen Christin verfasst wurde. Liebevoll und ausführlich sei darin über die Insel Ägina und das Kloster des Heiligen Nektarios berichtet worden, das schon damals ein Anziehungspunkt für orthodoxe Christen gewesen sei. Für Holldoblers stand fest: „Da müssen wir hinfahren, das müssen wir uns anschauen. Auf ging`s nach Ägina. Wie richtige Pilger näherten wir uns dem Kloster zu Fuß. Die Gebeine des Heiligen Nektarios sind dort in einem Steinsarkophag beigesetzt“, berichtete Hölldobler von dieser Zeit.
Hölldoblers lernten die Orthodoxie kennen, kamen mit den Menschen ins Gespräch, sahen wie die dortigen Christen den Heiligen lieben und verehren. Eine Ikone des Heiligen Nektarios wurde ihnen als Andenken geschenkt. „Wir waren damals noch nicht orthodox. Erst 1976 sind wir zum orthodoxen Glauben übergetreten und haben in den folgenden Jahr Ägina immer wieder besucht“, fuhr er fort.
Der Künstler ließ die beiden Heiligen einvernehmlich unter eine Palme Platz nehmen. „Das ist natürlich eine freie Interpretation“, betonte Pfarrer Holldobler. „Aber auch wenn die beiden Heiligen einen Abstand von 600 Jahren zueinander haben, sie beten sicherlich in großer Eintracht für uns.“ Hölldobler berichtete von vielen weiteren Reisen nach Ägina. Immer wieder stellten sie fest wie tief der orthodoxe Glauben einerseits im Land verankert war, wie schwer aber auch der Tourismus mit seinen Auswüchsen der Insel zusetze und christliche Wertvorstellungen in Gefahr seien. Das Patrozinium sei eine gute Gelegenheit, sich auf das Leben und Wirken des Heiligen einzulassen. Dank für Schutz und Begleitung darzubringen und gemeinsam mit ihm Gott als Herrn zu loben und zu preisen (me). +++