NACHGEDACHT 202:
Falsch verstandene Religion... Gedanken von Christina LANDER
20.11.2016 / REGION -
"Ich will keine Religion sondern Liebe" trällert eine Frauenstimme beim Beginn eines Filmes in den Hintergrund hinein. Und schon jetzt muss ich denken: Na toll, welch ein Schmarrn. Dennoch schaue ich den Film weiter, aber die Aussage bleibt hängen. Was will man dazu sagen? Liebe wird von Gott und Religion getrennt gedacht?
Wenn Jesus Menschen heilt und sich den Mensch vollends hingibt, begründet er damit den wichtigen Kern der christlichen Religion: die Liebe - sogar bedingungslose Liebe. Die Liebe, die er den Menschen gab, zeigte, dass Gott selbst die Liebe ist. Es gibt Christen und auch Religionskritiker, die befürchten, dass Gott damit verharmlost werde - ein "Kuschelgott", der alles aus Liebe verzeihe. Umgekehrt hieße das: Angst vor Gott haben?
Ich finde es fragwürdig, ob man Angst vor Gott haben sollte. Das wäre wohl auch falsch verstandene Religion. Vielleicht sollten wir auch etwas anderes bedenken: Wir scheitern oft: an den Idealen einer guten Welt, an toleranzgeleitetem Miteinander. Jeder wird wissen, wo es noch fehlt und was er besser machen müsste. Und daraus müssen Handlungen entstehen.
Sonst hat man sein Leben nur für sich gelebt und das ginge an der Botschaft vorbei. Vielleicht sollten wir uns selbst ein bisschen auf die Füße treten. Jesus hat ja auch nicht nur Liebe geschenkt sondern auch ordentlich auf den Tisch gehauen, wenn Menschen von sich und Gott weit entfernt waren. Er hat kein Blatt vor den Mund genommen und am besten wäre es, wenn wir uns fragen, ob er sich auch über uns ärgern würde?!