Fußballprofi mit seltenen Einblicken

"Der BVB ist noch immer mein Verein" - Sebastian KEHL bei der Sparkasse

Für Sebastian Kehl gab´s zwei Freikarten für die Festspiele 2017 von der Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg
Fotos: Gerhard Manns

18.11.2016 / BAD HERSFELD - "Der BVB ist immer noch mein Verein und ich bin selbst in schwierigen Zeiten nie weggelaufen oder habe aufgegeben". Bemerkenswert war diese Feststellung schon, die der ehemalige BVB-Kapitän Sebastian Kehl im Gespräch mit dem Geschäftsführer der Hersfelder Zeitung, Markus Pfromm machte. In der vollbesetzten Rotunde der Sparkassen Hauptstelle in Bad Hersfeld freute sich der Vorstandsvorsitzende Reinhard Faulstich, dass er Sebastian Kehl als Gast bei der Sparkasse begrüßen konnte. In einem sehr intensiven Interview gewährte Kehl Einblicke in seine erfolgreiche Laufbahn als ehemaliger Fußballprofi.  .



Vor den ca. 140 Zuhörern erzählte Sebastian Kehl, der aus dem Rhönort Tann-Lahrbach (Kreis Fulda) stammt, dass er nach wie vor noch in Dortmund seinen Wohnsitz habe. Auch habe er mittlerweile bei der UEFA ein Sportstudium begonnen, das ehemaligen Fußballprofis angeboten wird und er sei bei der DFB-Akademie tätig.

Lange Karriere als Fußballer
Der heute 36-jährige Kehl spielte seit 2002 bis 2015 im defensiven Mittelfeld bei Borussia Dortmund und absolvierte insgesamt 263 Spiele für seinen Verein. Von 2001 bis 2006 war er Mitglied in der Nationalmannschaft und lief insgesamt 31 mal im Nationaltrikot auf. Sebastian Kehl berichtete, dass er ein Teil des großen Geschäftes war, er habe sich aber nie so wichtig genommen und hat damit gute Erfahrungen gemacht. Stolz sei er über seine Zeit beim BVB. Das letzte Mal spielte er für die Nationalmannschaft 2006 in Portugal und danach habe ihn eine langwierige Knieverletzung eine weitere Karriere in der Nationalmannschaft zunichte gemacht. Zur FIFA-Affäre um Franz Beckenbauer wollte er sich nicht äußern. Kaum glauben konnte er, dass die Amerikaner den Trump gewählt hatten, dieser Personalie steht er sehr kritisch gegenüber. Vor diesem Hintergrund mahnte er auch die Deutschen, sie sollten sehr aufmerksam verfolgen, mit welchem Programm und mit welchen Zielen die Parteien bei den anstehenden Wahlen antreten.
 Wichtig sei ihm in seiner Laufbahn auch seine Familie gewesen, die ihn über die ganzen Jahre seiner Karriere sehr gut begleitet habe. Einen lange gehegten Wunsch habe er sich mit seiner Frau und seinen beiden Kindern nach dem Ende der Profi-Laufbahn erfüllt, sie haben eine gemeinsame Reise nach Amerika unternommen. Auf die Frage eines Zuhörers, was er denn für ein Auto fahre, antwortete der sehr bescheiden auftretende Kehl, einen Opel. Von einer kuriosen Begebenheit berichtete Sebastian Kehl bei einer Reise nach Hawaii, als er beim Besteigen eines Berges einen Mann im BVB Trikot traf, das war schon ein besonderes Erlebnis am anderen Ende der Welt.

Ohne Honorar, Spende an SMOG
Sebastian Kehl ist seit 2002 als SMOG (Schule machen ohne Gewalt)-Unterstützer unterwegs und hilft auch noch bei weiteren caritativen Projekten. Auch für die Veranstaltung der Sparkasse nahm er kein Honorar und der Eintrittspreis von zehn Euro pro Karte wurde auf das Spendenkonto von SMOG überwiesen. (Gerhard Manns) +++

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