Heiliges Jahr der Barmherzigkeit beendet
Bischof Algermissen: "Der Richter Jesus Christus wird auch unser Retter sein"
20.11.2016 / FULDA -
„Barmherzigkeit und Liebe sind der Grund dafür, dass der Richter Jesus Christus auch unser Retter sein wird.“ Dies unterstrich Bischof Heinz Josef Algermissen am Christkönigssonntag zum Abschluss des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit im Hohen Dom zu Fulda. „Wir haben Anspruch auf ein wahres und gerechtes Urteil – worauf wir indes keinen Anspruch haben und was uns gleichwohl von Jesus Christus im ‚Jüngsten Gericht‘ geschenkt wird, sind Liebe und Barmherzigkeit“, betonte der Oberhirte. Damit würden Wahrheit und Gerechtigkeit nicht aufgehoben, aber das Leben der Menschen doch in einen größeren Zusammenhang gestellt.
Zu Beginn seiner Festpredigt erinnerte der Oberhirte an Michelangelos geniales Gemälde vom Jüngsten Gericht in der Sixtinischen Kapelle und fragte: „Muss man sich das wirklich so vorstellen, dass wir gleichsam als wehrlose Angeklagte aus den Gräbern herausgezerrt werden, zitternd vor dem allmächtigen Richter stehen und warten müssen, bis das ewige und endgültige Urteil über uns ergeht?“ Problematisch an solchen Vorstellungen sei, dass sie geprägt seien von den menschlich-irdischen Formen der Rechtsfindung und Rechtsprechung. Aber alles menschliche Urteilen und Richten bleibe nun einmal unvollkommen und fehlerhaft. Das „Endgericht“ könne dagegen nicht mit irdischen Vorstellungen gezeichnet werden.
Fotos (2): Miriam Rommel