Ernster Disput

Bürgerinitiative empört über Lärm durch Windräder - RP Kassel wiegelt ab


Archivfoto: Klaus Dehnhard

16.11.2016 / LUDWIGSAU - In den letzten Wochen hat sich ein ernster Disput zwischen der Bürgerinitiative (BI) für ein l(i)ebenswertes Ludwigsau und dem Regierungspräsidium Kassel entwickelt, erklärt die BI. Die Anwohner von Rohrbach beklagten sich reihenweise über den Lärm, den die Windturbinen im Hersfelder Stadtwald verursachten, so die Bürgerinitiative. Für die Genehmigungsbehörde beim Regierungspräsidium Kassel sei das aber alles kein Problem, man hätte die Lärmbelastung für Rohrbach nach einer Lärmmessung an den Turbinen ja abgeschätzt. Als die BI Ludwigsau dann mit einem zertifizierten Gerät den Lärm gemessen habe, habe das RP auch einmal messen lassen, allerdings nur in der Dorfmitte und nicht in dem reinen Wohngebiet „Am Schoppenberg“, wo niedrigere Lärmgrenzwerte gelten – und das alles von der Abteilung für Arbeits- und Umweltschutz beim RP Kassel, berichtet die BI weiter.



Mittlerweile habe man sich beim RP nach vielfältigen Beschwerden zu einer Messung am Schoppenberg durchgerungen. "Leider scheint die Information, dass eine Messung stattfindet, sich bis zum Anlagenbetreiber rumgesprochen zu haben, sodass seit Beginn der Messung des RPs die Windkraftanlagen reduziert laufen." In seiner Entgegnung auf die Kritik der BI für ein l(i)ebensweres Ludwigsau weise das RP Kassel darauf hin, man müsse entsprechend gesetzlicher Vorgaben entscheiden. "Die BI wünscht sich an der Spitze der Behörden Frauen und Männer, die nicht jeden "Unsinn", den die Politik anrichtet, eins zu eins umsetzen." Die Behörden hätten ohne weiteres bei Problemen mit Interpretationsbedarf Entscheidungsspielräume. Man müsse sie nur im Sinne der Bürger nutzen wollen und nicht den Investoren hinterherlaufen.

Und dann weise das RP Kassel noch auf seine politische Neutralität hin. Dr. Reinhard Kuhl, Mitglied der BI sei persönlich zugegen gewesen, als Manfred Weber von der Außenstelle des RP Kassel, Abteilung für Arbeits- und Umweltschutz in seiner dienstlichen Funktion auf einer als Podiumsdiskussion getarnten Wahlkampfveranstaltung der Grünen in Lispenhausen am 19. Februar 2016 aufgetreten sei. "Und um das noch zu toppen, hat er zum Schluss eine Ergebenheitsadresse an die anwesende lokale Parteispitze der Grünen abgegeben und auf gemeinsame ähnliche Wurzeln hingewiesen", sagt die BI abschließend. +++

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