Lebensraum für gefährdete Reptilien
Dramatische Lage bei Kreuzottern - Projekt von Hessenforst, Nabu und AGAR
Fotos: Dietmar Kelkel
07.11.2016 / KINZIG-REGION -
Die Lage der Kreuzotter hat sich in Hessen dramatisch verschlechtert. Eine veränderte Forstwirtschaft, ausbleibende Orkane, die Windwurfflächen als Lebensraum schaffen, und kaum strukturreiche Waldrandgebiete tragen dazu bei, dass auch Wald- und Zauneidechsen, Blindschleichen und Ringelnattern stark gefährdet sind. In einer konzentrierten Aktion haben der Nabu Main-Kinzig, Hessenforst und die Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz Hessen (AGAR) entlang der Strom- und Gastrasse oberhalb der Kinzigtalsperre bei Ahl am vergangenen Samstag ein richtungsweisenden Projekt gestartet.
AGAR-Vorsitzender Robert Madl erklärte, warum das Gelände mit Strom- und Gastrasse für das Projekt so willkommen ist. „Die Waldbewirtung hat sich verändert, es gibt keinen Kahlschlag mehr. Reptilien brauchen eine freie Fläche mit Licht und Besonnung.“ Das Projekt wurde von Hessenforst finanziell unterstützt und maßgeblich mit der Mainpower der Nabu-Gruppe Steinau umgesetzt. „Auch Abdullah aus Afghanistan und Fisaye aus Eritrea, die bei Don Bosco in Sannerz zum Schreiner ausgebildet werden, haben eifrig mitgeholfen“, informierte Nabu-Kreisvorsitzender Franz-Josef Jobst. Gisela Rösch vom Forstamt Schlüchtern kündigte an, dass Hessenforst weitere Projekte dieser Art in der Region unterstützen werde. „Unser Forstamt ist Artenpartner für die Kreuzotter.“