Apfelstrudel-Style ist die Krönung

Leckere Crepes aus Prinzessinnenhand - Melanies alltägliches Geschäft

Die Prinzessin und ihr Wagen...
Alle Fotos: Thomas Witzel

03.11.2016 / HAUNETAL - Das geht nicht vielen so: Wenn Melanie Franzkowiak aus dem Haunetaler Ortsteil Rhina sich am Wochenende für ihre Arbeit zurechtmacht, gehört das kleine Diadem-Krönchen unverzichtbar dazu. Ohne das glitzernde Adels-Attribut geht die 34-Jährige dann nicht aus dem Haus. Aus der dreifachen Mutter und Hausfrau wird die Crepes-Prinzessin. Pink ist ihr Ding. Ob in grell oder in Pastell. Der kleine Verkaufswagen, Melanies ganzer Stolz, sticht hervor unter all den Verkaufsbuden und Wagen an diesem Vormittag beim Herbstzauber im Burghauner Schlosshof. Überall kleine Accessoires, selbst die Preistafel ist mit pinkfarbener Kreide beschrieben. Kleine Figürchen, Herzen und Süssigkeiten baumeln rund um das Verkaufsfenster. Ein wahrgewordener Mädchentraum.



Die Kundschaft in Burghaun orientiert sich noch ein bisschen, flaniert mit hochgestelltem Mantelkragen über die Festmeile. Die Kinder sind die ersten, die sich locken lassen. Süsses geht immer. Langsam steigt die Betriebstemperatur im Innern des Verkaufswagens. Beide Crepe-Platten sind jetzt in Betrieb. Die ersten Freunde und Bekannten kommen. Noch kann die Crepe-Prinzessin sie mit der Hand begrüßen. Später geht das nicht mehr.
Zum Glück ist heute Melanies Mutter Martina mitgekommen. Zur Unterstützung. „Meine Mama“, sagt die Crepes-Prinzessin,“ ist öfters bei den Veranstaltungen dabei. Sie hilft mir mit viel Herz und ich bin froh, so eine tolle Mutter zu haben“. Aber auch die anderen Großeltern steuern ihren Anteil zum Gelingen des Projektes Crepes-Prinzessin bei: Sie betreuen an den Arbeits-Wochenenden die drei Töchter von Melanie, Lisa (8), Fiona (7) und Nesthäkchen Emilia (4). Nicht zu vergessen das Engagement von Ehemann Jens, der trotz eines aufreibenden Jobs als Manager und Prokurist eines großen Betriebs Melanie immer bestärkt und unterstützt hat. „Ohne ihn“, sagt die Prinzessin,“ hätte ich das alles nicht hinbekommen“.

„Das alles“ hat vor gut zwei Jahren angefangen. „Über Nacht stand das Konzept“, sagt die gelernte Bürokauffrau und bald stand auch der richtige Wagen vor der Tür. Ein paar Versuchs-Einheiten bei privaten Feiern und im Bekanntenkreis und los ging es. Kleinigkeit für die Crepes-Prinzessin, die schon als 16-Jährige in der elterlichen Küche mit Crepes experimentierte. Und seither läuft es wie damals auch. Die 34-Jährige stellt ihre Zutaten immer noch selbst her. Aus guten Bauernhof-Eiern oder Bio-Eiern. Und immer noch wird an Veranstaltungstagen morgens um sechs der Thermomix angeworfen. „Frische“ verrät Melanie, „ist das A und O in der Crepes-Herstellung“.

Mittlerweile ist das Geschäft, wie man so schön sagt, eingeführt. Terminlich ist der kleine Wagen mit den rosaroten Farbanteilen und dem goldenen Krönchen gut ausgelastet. Aber Melanie Franzkowiak will ihre Familie nicht zu sehr strapazieren. „Ich übertreibe es nicht mit den Terminen“, sagt sie. „Schließlich mache ich das Ganze nicht hauptberuflich – ein Mann, drei Kinder ein großes Grundstück zu Hause. Das muss alles unter einen Hut“. eswegen ist sie auch unter der Woche komplett Hausfrau und Mutter. Das heißt: Mittagessen kochen, schauen, dass die Hausaufgaben ordentlich gemacht sind, den Kindern dabei helfen, ihren Hobbies nachzugehen. Ob die Kinder Crepes noch sehen beziehungsweise essen können? „Na und ob!“ ist sich die dreifache Mutter sicher,“ meistens mache ich für sie zweimal nachmittags welche, oft sind dann auch Freunde da und freuen sich, wenn Mama Melli die Crepes-Platte anschmeisst“.

Zu ihren Terminen kommt die Crepes-Prinzessin auf verschiedenen Wegen: „Dadurch, dass die Qualität meines Angebots stimmt, spricht es sich einfach auch durch Mundpropaganda herum. Die Leute rufen an oder schreiben mir in den sozialen Netzwerken bei Facebook oder auch auf meiner Website www.crepes-prinzessin.de.“ Oft komme es auch vor, dass Gemeinden sie zu Märkten oder anderen Ereignissen anschreiben oder Kunden sie auch einfach am Stand ansprächen.

Aus den Boxen am Schlossplatz tönt Andreas Gabaliers Hit Hulapalu. Die Stimmung im Schlosshof steigt minütlich. Die Konsumlust auch. Höchste Zeit, sich noch einen Crepes zu holen. Beispielsweise Melanies Lieblings-Variante im Apfelstrudel-Style. Lecker gefüllt mit Äpfeln, speziell eingelegten Sultaninen, Zucker, Zimt, Vanillesoße, frisch gerösteten Mandelblättchen und mit Puderzucker bestäubt. Das ist die Krönung. (Thomas Witzel)  +++

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