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Kein Schlipszwang mehr bei der Sparkasse Fulda

Lukas Dehler (v.l.), Karsten Klier und Holger Breithecker - dank neuer Kleiderordnung dürfen die Mitarbeiter der Sparkasse Fulda selbst entscheiden, ob sie Krawatte tragen oder nicht ...
Foto: Nina Sauer

26.10.2016 / FULDA - Die Hamburger Sparkasse hat es Anfang des Jahres vorgemacht, nun ziehen die Kollegen in Fulda nach: Seit September besteht für die Mitarbeiter keine Krawattenpflicht mehr.



Die Sparkasse ist das erste und bislang einzige Geldinstitut in Fulda, das sich zu einer Lockerung der Kleiderordnung entschieden hat. „Dieses Thema treibt uns bereits länger um“, berichtet Karsten Klier, Leiter des Vorstandssekretariats. „Ein erneuter Denkanstoß kam aus dem Vorstand selbst, der es in anderen Häusern erlebt hat. So wie bei der Digitalisierung geht es auch hier um Weiterentwicklung und Modernität.“

Empfohlen wird ein „Zwischendrin“, kein Business-Anzug und kein reiner Freizeitlook, eine Kombination aus beidem. Dabei ist es der Sparkasse wichtig, authentisch zu bleiben. Wer weiterhin an seiner Krawatte hängt, weil er sich darin wohler fühlt, kann den klassischen Look wählen. „Unsere Mitarbeiter haben die freie Entscheidung, damit umzugehen, so lange die Seriosität gewahrt bleibt. Es muss eine klare Abhebung vom privaten Umfeld zu erkennen sein“, erklärt Karsten Klier. „Die Intention dahinter ist, dem Kunden auf Augenhöhe zu begegnen. Eine Krawatte schafft Distanz, besonders in kleineren Filialen.“

Allerdings gäbe es nach wie vor Situationen und Anlässe, in denen man nicht auf die Krawatte verzichten sollte, beispielsweise bei offiziellen Kundenveranstaltungen oder Terminen im Haus bestimmter Geschäftspartner, die das Tragen einer Krawatte bevorzugen. Entgegen der naheliegenden Vermutung, dass das eher die ältere Generation wäre, gibt es laut Klier durchaus jüngere Kunden, die sich ihren Bankberater ausschließlich mit Krawatte vorstellen können. „Einer unserer hiesigen Kunden war begeistert von diesem 'Quantensprung', der Junior hingegen weniger. Er möchte weiterhin, dass sein Berater Krawatte trägt.“ Daher wird die Wahl des Outfits situationsabhängig gestaltet.

Bei den Angestellten selbst werde die Lockerung der Kleiderordnung durchweg positiv aufgenommen. "Wenn sich die Mitarbeiter wohlfühlen, strahlt das auch auf die Kunden aus, ob das nun mit Krawatte ist oder ohne", sagt der Sparkassen-Mitarbeiter. Für die weiblichen Mitarbeiter gäbe es bislang keine konkreten Pläne bezüglich der Änderung der Kleiderordnung. Laut Klier bewiesen sich die Kolleginnen sehr stilsicher, daher habe es bislang keinen Anlass für eine Änderung gegeben. (Carina Arena) +++

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