Quo vadis Jugendfeuerwehren?

SPD-Politiker warnen vor Nachwuchsmangel bei Freiwilligen Feuerwehren


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20.10.2016 / REGION - Die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag ist in Sorge, dass die abnehmenden Mitgliederzahlen bei den Jugendfeuerwehren die Einsatzfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehren im Land gefährden. Die sozialdemokratischen Abgeordneten Dieter Franz und Angelika Löber wiesen in Wiesbaden darauf hin, dass sich nach Auskunft der Landesregierung im Jahr 2014 nur noch 25.000 Jugendliche in den hessischen Jugendfeuerwehren engagierten. „Wir haben es hier mit einem historischen Tiefststand zu tun, der Anlass zur Sorge um die künftige Funktionsfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehren in unserem Land gibt“, stellte Dieter Franz fest, der feuerwehrpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. Franz und seine Fraktionskollegin Löber hatten an die Landesregierung eine Kleine Anfrage zur personellen Lage der Freiwilligen Feuerwehren in Hessen gestellt.



„Der zuständige Innenminister Peter Beuth (CDU) musste einräumen, dass die Zahl der Mitglieder in unseren Jugendfeuerwehren von 2006 bis 2014 um mehr als 16 Prozent gesunken ist, von rund 30.000 auf etwa 25.000. Angesichts der besonderen Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren für die Sicherheit der Menschen in kleineren Gemeinden ist dieser Nachwuchsschwund wirklich dramatisch“, sagte die SPD-Abgeordnete Angelika Löber.
Der Nachwuchsmangel von heute sei der Personalmangel von morgen, warnte der SPD-Politiker: „Wenn die jungen Leute sich nicht mehr für das Ehrenamt bei der Freiwilligen Feuerwehr begeistern lassen, dann geht das zu Lasten der verbliebenen Mitglieder, deren körperliche und psychische Belastung zwangsläufig zunimmt. Solange der Innenminister der Entwicklung nichts entgegensetzt, besteht die Gefahr, dass der Brand- und Katastrophenschutz im ländlichen Raum schon bald nicht mehr gewährleistet ist”, sagte Angelika Löber.

Beide SPD-Parlamentarier forderten die Landesregierung auf, die hessischen Jugendfeuerwehren stärker zu unterstützen – ideell und finanziell. „110.000 Euro im Jahr und eine kurzlebige Imagekampagne sind eben nicht genug. Wenn es Minister Beuth ernst ist mit dem Brandschutz in unserem Land, muss er die Jugendförderung bei der Feuerwehr aufstocken“, forderte Dieter Franz.  +++

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