8. Ginolfser Weideabtrieb

1.600 Tiere strömen ins Dorf - Spektakel lockt tausende Besucher - VIDEO

Rund 1.300 Schafe marschierten nach Ginolfs.
Fotos: Carina Jirsch

17.10.2016 / OBERELSBACH - So viele Herdentiere auf einem Fleck gibt es selten zu sehen. Rund 1.600 Rhönschafe, Kühe und Ziegen strömten am Sonntag beim 8. Weideabtrieb von den Weiden des Heidelstein in das 350-Seelen-Dorf Ginolfs in der Rhön (Gemeinde Oberelsbach). Mindestens doppelt so viele Besucher kamen, um sich die Viehwanderung bei strahlendem Sonnenschein und schönstem Oktoberwetter anzuschauen. Die Autos trugen Münchner, Stuttgarter, Offenbacher und Fuldaer Kennzeichen.



Schon von Weitem hörte man die Tiere. Das Muhen der Kühe und Blöcken der Schafe ließ den Blick der Besucher Richtung Weide schweifen. Zunächst marschierten rund 50 Gelbe Frankenviecher Richtung Tal. Einige von ihnen trugen Glocken um den Hals und farbenfrohen Blumenschmuck auf dem Kopf. Die zweite Herde bildeten 450 Rhönschafe und 40 Ziegen von Kolb's Bio-Hof, gefolgt von weiteren 180 Ziegen und ganzen 800 Rhönschafen. Eine so große Anzahl von Tieren verlangte den Landwirten und Schäfern einiges ab. Nach mehr als einer Stunde war schließlich auch das letzte Schaf in seinem Gehege.

"Der Weideabtrieb zeigt die Leistungskraft und den Willen der Rhöner Landwirte und der Bevölkerung, ihre Heimat zu gestalten, so dass auch mehr junge Leute hierher kommen", zeigt sich Thomas Habermann, Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld erfreut. Ohne das Engagement der Bauern sei das nicht möglich. "Ihnen verdanken wir tausende von Besuchern."

Ursprünglich sollte das Gelbvieh durch den Weideabtrieb bekannter werden, erklärt Initiator Josef Kolb. "Das Rhönschaf kennt mittlerweile jeder. Wir möchten den Menschen aber auch unsere Arbeit näher bringen." Federführend in der Organisation des Weideabtriebs war die Dorfgemeinschaft Ginolfs. Sämtliche Erlöse sollen den Vereinen vor Ort zu Gute kommen. "Wir setzen uns dafür ein, unser Dorf am Leben zu erhalten und aufzubauen."

Seit dem Frühjahr weiden die Tiere auf dem Heidelstein, die Rinder und Ziegen in eingezäunten Arealen und die Schafe in immer wieder neu gesteckten Koppeln. Mit dem nahenden Winter verlassen die Herden ihre Weideflächen, um noch vor dem ersten Schnee wieder zurück ins Dorf zu kommen. "Bis Mitte November versuchen wir, die Tiere noch im Freien zu lassen. Danach geht es zurück in die Ställe." (Toni Spangenberg) +++

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