Erntedankfest am Sonntag
Welche Kirche ist am schönsten geschmückt? - 66 LESERFOTOS
Foto: Markus Budenz
04.10.2016 / REGION - Hübsch geschmückt sind in diesen Tagen viele Kirchen in der Region. Verschiedene Früchte, Brot und Getreide, Gemüse aber auch Wein und Honig zieren die Gotteshäuser zum Erntedankfest, welches eines der ältesten Feste überhaupt ist. Schon in frühchristlicher Zeit gehörte es in Deutschland zur festen Tradition, dass Gemeindemitglieder am ersten Oktobersonntag Erntegaben in ihre Kirchen trugen und damit für die Erträge aus der Landwirtschaft und den Gärten dankten. Bis heute erinnert das Fest daran, dass es nicht allein in der Hand des Menschen liegt, über ausreichend Nahrung zu verfügen. Die Erntegaben werden nach dem Fest zuweilen an Bedürftige in der Gemeinde, in Obdachlosenheimen oder an karitative Einrichtungen verteilt.
Vermutlich entstammt die Idee des Erntedankfestes bereits aus vorchristlicher Zeit, da die mit ihm verbundenen Riten bereits im Römischen Reich und in Israel erwähnt wurden. Das in unseren Breiten bekannte Erntedankfest geht vermutlich auf das römische Brauchtum zurück und wird seit dem dritten Jahrhundert nach Christus zelebriert. Da die Ernte, bedingt durch unterschiedliche Klimazonen, zu verschiedenen Zeitpunkten vollzogen wird, gibt es weltweit aber keinen einheitlich festgelegten Termin.
In Japan wird das Erntedankfest beispielsweise am 23. November in Form des „Tag des Dankes für die Arbeit“ als gesetzlicher Feiertag begangen, in den USA feiert man am vierten Donnerstag im November als Thanksgiving Day. In Anlehnung an das Erntedankfest der Pilgerväter wird im Kreis der Familie ein Truthahn verspeist. Im Unterschied zum deutschen Erntedankfest danken die US-Amerikaner für jeden Erfolg und für alles Gute, das ihnen widerfahren ist – nicht nur auf die Ernte bezogen. Die Bedeutung des Feiertages hat in den USA einen wichtigen sozialen und familiären Hintergrund, sodass ihn auch zahlreiche Atheisten begehen.
OSTHESSEN|NEWS hat am frühen Morgen die Evangelische Kirche in Petersberg besucht und ein paar Eindrücke festgehalten. Gerne veröffentlichen wir an dieser Stelle auch Leserfotos von hübsch dekorierten Kirchen. Einsenden an redaktion@osthessen-news.de (Miriam Rommel) +++