Höhepunkt der Ausstellung "hünfeld +100"

Nikolai LAGOIDA begeistert Besucher mit seinen fotorealistischen Werken

Der Künstler Nikolai Lagoida ist der Gewinner des Zuschauerpreises ....
Fotos: Suria Reiche

26.09.2016 / HÜNFELD - Im Hünfelder "Museum Modern Art" hat am gestrigen Sonntagnachmittag eine ganz besondere Ausstellung ihren Höhepunkt gefunden: Im Beisein von zahlreichen Künstlern, Mitgliedern des Fördervereins und Gästen hat Kurator Günter Liebau die Gewinner der Sonderausstellung "hünfeld +100" bekanntgegeben. "Besonders" deswegen, weil sich die Werke der 50 ausstellenden Künstler und Künstlerinnen bereits in den vergangenen Wochen einem kleinen Wettbewerb stellen mussten. Jeder Besucher hatte die Möglichkeit, darüber abzustimmen, welches Werk ihn am meisten beeindruckt. Zusätzlich wurden Jury-Preise und ein Sonder-Preis vergeben.



Viele Stunden hat Nikolai Lagoida vor dem großen Einkaufszentrum in der Würzburger Innenstadt gestanden, in dem unter anderem das Bekleidungsgeschäft "s. Oliver" zuhause ist. An manchen Tagen hat das Licht unschöne Schatten geworfen, an wieder anderen Tagen waren Stände vor dem Gebäude aufgebaut. Lagoida musste den perfekten Moment abwarten. Denn erst, als sich die alten, ehrwürdigen Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite perfekt in den gläsernen Wänden des Einkaufszentrum spiegelten und das auch sonst nichts störte, konnte er loslegen und das Bild mit dem Pinsel einfangen.

Die Stunden der Arbeit scheinen sich gelohnt zu haben: Herausgekommen ist nämlich nicht nur ein faszinierendes, fotorealistisches Werk, das seinen Betrachter fesselt, ihn geradezu dazu drängt, jedes seiner Details entdecken zu wollen. Am Sonntagnachmittag wurde ihm dafür auch der Publikumspreis verliehen. Insgesamt 584 Stimmen wurden in den vergangenen Wochen abgegeben - 139 davon für den aus Kirgisien stammenden Künstler. "Das ist schon ein tolles Gefühl", sagte dieser kurz nach der Bekanntgabe und betrachtete sein Kunstwerk, das für ihn alte Geschichte in Einklang mit der modernen, neuen Welt bringt.

"Lagoidas Bilder sind Widerspiegelung der eigenen Weltwahrnehmung. Seine Malerei ist inspiriert von den ewigen Fragen der Liebe, des Lebens und der Einsamkeit in der modernen Welt", sagte Kurator Liebau, bevor er die Gewinner des Jury-Preises bekanntgab. "Wir, Peter Liebau und ich, haben lange mit uns gerungen, unter den vielen sehr guten Künstlern zwei besonders herauszustellen und jeweils einen Preis zu vergeben."

Den Preis für Malerei vergab er daraufhin an Bat-Amgalan Orsoo. Sie widmet sich der Darstellung der menschlichen Figur in ihren kulturellen, religiösen und sozialen Zusammenhängen. Zur Preisverleihung konnte sie nicht kommen, da sie zur Zeit in Neu-Delhi lebt, doch ihre Schwiegereltern nahmen den Preis stellvertretend für sie entgegen. Der Preis für Bildhauerei ging währenddessen an Karl F. Hofeditz aus Trendelburg und seine abstrakten Metallskulpturen. Zudem vergaben die Kuratoren noch einen Extra- und Sonderpreis für beeindruckende Druckgrafiken. Dieser ging an Norbert Grimm aus Alsfeld.

Die Ausstellung "Hünfeld +100" läuft noch bis zum 22. Januar 2017. +++

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