Idee kam bei Spiegel-Artikel

"Erneuer:Bar" öffnet ihre Pforten in der L14 - Klare Botschaft: "Gegen Wegwerfgesellschhaft"

Hier wird aus anscheinend kaputten Gegenständen wieder etwas Brauchbares gemacht
Fotos: Franziska Vogt

23.09.2016 / FULDA - Die L14 ist um ein Projekt reicher. Neben dem Kino55 und dem Verein KÖK hat am Dienstagabend das Reparatur- Café "Erneuer:Bar" eröffnet. Obowhl die Zukunft der L14 noch unklar ist, haben sechs Freiwillige in den letzten sechs Monaten einen Ort geschaffen, in dem man kaputte Gegenstände nicht wegwirft, sondern repariert.  Die "Erneuer:Bar" ist ein Projekt der AWO Nordhessen in Fulda. 



"Toaster kaputt? Wackelkontakt an den Kopfhörern? Nicht wegschmeißen, sondern mitbringen. Mit uns reparieren. Kaffee und Kuchen genießen." Das ist die ganz klare Botschaft der "Erneuer:Bar". Zwölf ehrenamtliche Helfer aus dem Bereichen Textil, Holz, Mechanik/Elektronik und IT werden an zwei Tagen in der Woche da sein und die Besucher der "Erneuer:Bar" dabei unterstützen ihre Mitbringsel zu reparieren. "Jede Person darf ein Teil mitbringen und es dann unter Anleitung selbst reparieren", so Katharina Weiner, Projektkoordinatorin des Reparatur- Cafés. 

Einer dieser ehrenamtlichem Helfer ist Raik Romberger. Er ist gelernter Elektromeister und "repariert alles was einen Stecker hat", sagt er lachend. Der gelernte Elektriker engagiert sich ehrenamtlich in der "Erneuer:Bar" aus einem ganz einfachen Grund: ihn nervt unsere Wegwerfgesellschaft. "Das schnelllebige Wegwerfen von Geräten die nur einen kleinen Mangel und noch repariert werden können, stört mich an unserer Gesellschaft", so Romberger, der diese Aufgabe als Ausgleich zu seiner Arbeit am Schreibtisch sucht. Dort erstellt er Pläne für Elektroinstallationen in Gebäuden. Ein weiterer Punkt für sein Engagement ist das damit verbundene Kennenlernen neuer und interessanter Menschen. 

Und für Menschen jeglicher Herkunft, Hautfarbe, ob jung oder alt ist die "Erneuer:Bar" dienstags und mittwochs geöffnet. "Das Ziel ist, Leute verschiedener Altersklassen, also generationenübergreifend zu erreichen. Deswegen betreiben auch Jugendliche die "Erneur:Bar" im Erdgeschoss, während oben repariert wird", erklärt Katharina Weiner. Sie war es auch, die sechs Monate lang mit sechs Freiwilligen die "Erneuer:Bar" hat entstehen lassen. "Wir haben zwölf Ehrenamtliche, die uns bei unseren Reparaturen unterstützen, das ist schon eine ganze Menge", sagt Weiner sichtlich zufrieden. 

Die Idee zu einem Reparatur-Café kam Projektleiter Christian Schmitt. Durch einen Artikel im Spiegel kam das Ganze ins Rollen. "Christian kümmerte sich um alles Organisatorische und schließlich wurde uns die Unterstützung durch die "Aktion Mensch" zugesagt", erklärt Weiner abschließend. 

Und wie heißt es bekanntlich: "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen." Nach getaner Arbeit lädt das Café im Erdgeschoss zum gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen ein. (fvo) +++

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