100 Mal drücken pro Minute.
Woche der Wiederbelebung im KLINIKUM - Prof. GREIM: "Laie kann nichts falsch machen"
Alle Fotos: Christian P. Stadtfeld
24.09.2016 / FULDA -
Prüfen, rufen, drücken. So einfach funktioniert eine Reanimation. Doch die Hemmschwelle vieler Menschen ist noch zu groß. Deshalb haben der Berufsverband Deutscher Anästhesisten und die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin bundesweit die "Woche der Wiederbelebung" initiiert. Auch das Klinikum Fulda hat sich am Mittwoch mit einem Aktionstag beteiligt. Und zwar "sehr erfolgreich", wie Prof. Dr. Clemens-Alexander Greim, Direktor der Abteilung für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin, im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS berichtet. "Unsere Experten haben erklärt und anschaulich gezeigt, was bei einem Herzstillstand zu tun ist. Das Interesse der Bevölkerung war groß. Ob Jung oder Alt - viele sind unserer Einladung gefolgt und extra ins Klinikum gekommen."
100 Mal drücken pro Minute. Das ist bei einem Herzstillstand wichtig. "Jeden kann es treffen, zu jeder Zeit", sagt Greim und schildert den aktuen Notfall: "Der Betroffene wird sofort bewusstlos und atmet nicht mehr oder hat Schnappatmung." Wird nach einem Herzstillstand nicht innerhalb von 5 Minuten eine Herzdruckmassage durchgeführt, ist ein Überleben unwahrscheinlich, so der Chefarzt. "Die sofortige Wiederbelebung verdoppelt bis verdreifacht die Überlebenschance."
Wenn eine Person plötzlich zusammenbricht, sind drei Dinge wichtig. Erstens: Prüfen - Die Person ansprechen und an den Schultern schütteln. Reagiert die Person nicht, muss sofort der Notruf 112 gewählt werden (Punkt 2). Dann sollte umgehend mit der Herzdruckmassage begonnen werden: Brustkorb freimachen und das Brustbein 5-6 Zentimeter nach unten drücken - 100 Mal pro Minute. Wichtig: Nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft. Und: die Person muss auf dem Rücken liegen, am besten auf einer harten Unterlage.